Subtext (udgl) in Comics

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ThePurplePantywaist
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Subtext (udgl) in Comics

Post by ThePurplePantywaist »

Wiki schreibt zum X2 Film:

"Several scenes in the X-Men films, two of which were directed by
openly gay director Bryan Singer, illustrate this theme. The first
film featured a scene in which Senator Robert Kelly questioned whether
mutants should be allowed to teach children in school, mirroring such
debates as that over Section 28, in which Sir Ian McKellen (who played
Magneto in the film, and who is also openly gay) was involved. Bobby
Drake "comes out" as a mutant to his parents in X2. In response,
Bobby's mother asks him, "Have you tried not being a mutant?",
referencing a popular belief that homosexuality is not inherent, but
rather a "lifestyle choice"."


Aus einer Kritik von kino.at von Nutzer Xcode aus dem schönen Jahre 2006

"Ist´s ein Vogel? Ein Flugzeug? Superman? Nein! Es ist der Messias!"

Als Jerry Siegel und Joe Shuster 1933 einen Comic-Strip an Zeitungen zu verkaufen versuchten, in denen ein "Man Of Steel" in bunter Unterwäsche von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer hüpft und nebenbei die Welt rettet, hatten sie wohl schon Mythologisches im Sinn ... darauf verweist nicht nur das golem´sche Fünfeck auf Supie´s Brust. In "God´s Own Country", den USA, wurde der Vater aller Superhominiden schnell zum modernen Messias, in kindlichem Gemüt zurechtgebastelt aus wirtschaftlicher Verzweiflung, faschistoiden Allmachtsphantasien, kabbalistischer Mystik und Wunderflaschengeistern, kämpfte brav gegen Nazis, Kommunisten und andere unamerikanische feindliche Kombattanten und wurde langsam unmodern; die neue, humanozentrisch-kapitalistische Weltordnung nach Ende des Kalten Krieges erforderte ambivalentere, coole Charaktere. Und solche, die ihre Superheldenkräfte aus ihrem veränderten Menschsein bezogen statt ihre Menschlichkeit aus der Tatsache ihrer außerirdischen Herkunft.

BRYAN SINGER, zuletzt als genialer Adaptator der "X-Men"-Saga tätig gewesen, wagte sich nun an den, nicht zuletzt durch Christopher Reeve spröde verkitschten Stoff (an dessen Ästhetik sich SUPERMAN RETURNS offen orientiert) um das Findelkind vom anderen Stern, das sich, aufgepäppelt und kleidungsgeschmacklich verdorben von ländlicher US-Ideal-Kultur, zum Retter der Welt aufschwingt. Es wäre falsch (und viel zu einfach) zu behaupten, SINGER wäre gescheitert; seine Version vom aus dem fünfjährigen Exil zurückgekehrten "Supie" bewegt sich sogar schmerzhaft nahe am spätromantischen, kommerzialisierten Religionskitsch, der die emotionale Basis der gesamten Superman-Welt nach dem Zweiten Weltkrieg darstellen dürfte.

So gesehen ist SUPERMAN RETURNS - Arbeitstitel: "Superman Reborn" (sic!) - durchaus als gelungen zu bezeichnen. Freilich: Neue Deutungen liefert SINGER kaum. Doch das unleugbar Messianische in der Story wird von ihm mit passender Bildgewalt unterstrichen, sodaß dem letzten Homo Inferior, der die Erstkommunion hinter sich gebracht hat, auffallen muß, worum es hier geht. BRYAN SINGER spielt respektlos mit dem hehren, heroischen, getragenen Grundmuster des Gottessohnes und seinem prometheisch-luziferischen Widersacher Lex Luthor (Kevin Spacey in einer clownesken, an Gene Hackman zart angelegten Travestie) inklusive Maria Magdalena mit Kind ("Das Kind lebt im Vater, der Vater lebt im Kind"), Gott-Vater Marlon Brando und die für einen Erlöser notwendige Wiederauferstehung von den Toten.

Es ist wohl auch der einzige Ausweg, um unfreiwillige Komik zu unterwandern, die bei Superman-Verfilmungen aufkommen muß. Zumal SUPERMAN RETURNS vordergründig ein Pamphlet für die Weltrettungsattitüden der USA darstellen könnte, würden diese nicht mittels Supermans unheilvollen Einflusses auf Lex Luthors Psyche und daraus resultierender "Super-Verbrechen" ad absurdum geführt. Dieses dualistische Weltbild läßt nur eine Beantwortung der im Film omnipräsenten Frage "Braucht die Welt einen Superman?" zu: Gott bewahre! ... antworten

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