Vom Titelbild schreit es einem mal entgegen:
Familien zahlen 356€ mehr.
Der Artikel im Blattinneren erzählt etwas von Teuerungen, hauptsächlich wegen Energiekosten und wegen Rezeptgebühr- Letztere macht aber nur 2 € p.a. aus.
Alles in allem ist der Betrag allenfalls ein educated guess.
Seite 2 und 3 gehören Mediamarkt und seinen Kaffeemaschinen, die euch gehören könnten, wenn ihr sie kauft.
Auf Seite 5 gibt Mazal (der Uniprof Wolfang) ein Interview.
Der Sinn dieses ist nicht ganz klar. Entweder war es so kurz und unklar oder es wurde gekürzt.
Er sagt, dass Einkommensschwache stärker von den Teuerungen betroffen sind als Besserverdienende (ohhh - aahhhh).
Und dann sagt er eigentlich, dass man da eh nix machen kann, weil das EU Wettbewerbsrecht verbietet Eingriffe in die Marktwirtschaft, Beihilfen für "Arme" würden der Verwaltungsreform zuwiderlaufen und am wichtigsten ist sowieso eine gute Jobsituation, da braucht's auch keine Beihilfen mehr, nur da können wir wegen der Globalisierung auch nix machen.
Seite 6 und 7 ist mal wieder ein (so wie eigentlich jeden Tag) Artikel über die Koalitionsverhandlungen.
Diesmal mit Herzerln (was sie verbindet) und Bombe (was sie trennt), damit auch mal was Neues dazu kommt.
Rechts unten auf Seite 7 sistzt der Plappergeier mit seinem scharfen Schnabel.
Der ist das Pendant zu dem Kronentyp mit dem Hund, und schiebt immer so 4- Zeiler, wo er versucht, irgendwas "lustig" auf's Korn zu nehmen. Heute gelingt es ihm gar nicht, und er ist nur sexistisch.
Davon abgesehen habe ich das Wortspiel oder die "Geistreich-heit" von "Plappergeier" und "scharfer Schnabel" nicht gecheckt.
Seite 10 hat einen interessanten Artikel über einen Pensionisten, der Jäger ist und mit seiner Glock (Anm: Glock 17, nicht 18. Davon abgesehen ist das eine Pistole und als solche keine Jagdwaffe) zum wiederholten Mal Einbrecher in die Flucht geschlagen hat.
"Ich hätte die Verbrecher eh erschossen" sagt er.
Gegenüber ein Artikel über MigrantInnen, die Topmanager sind oder Uniprofessoren und dann hier als Putzfrauen oder Kellnerin arbeiten. Ungenütztes Potential.
Der Artikel ist zwar etwas länger als dieser Satz, enthält aber auch kaum mehr Information.
Auf Seite 16 macht sich Fritz Wöber der "Wirtschaftsinsider" über Äußerungen der IV lustig, die sagt, die armen Besserverdiener wären weniger motiviert, wenn sie mehr Steuern zahlen müßten. Buhu. Da würden sie sicher gleich von ein paar 10 000 auf ein paar 1 000 freiwillig fallen, nur um der Steuerpflicht zu entgehen.
Den Rest des Blattes erspare ich euch.
Österreich - Nummer 118, 28.12.06
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