Wien Wahlkampf 2015
Posted: 18 Feb 2015, 14:06
Wir wissen zwar noch nicht, wann die Wahl ist, aber dass Wahlkampf ist, wissen wir alle schon ganz sicher.
Im gestrigen Falter plädoyiert B. Tóth für eine Fortsetzung von Rot-Grün, teilt aber auch entsprechend aus:
edit/Nachtrag: Keinen wählbaren Listenplatz hat Senol Akkilic geschafft, siehe ein paar Postings weiter
Mehr Details aus dem Falter zur grünlichen Vorwahl:
Es wird zwar immer wieder der 14. Juni kolportiert, aber Häupl hat es sich zum Ziel gemacht, noch schnell möglichst viele Sympathien zu verspielen.
Er nämlich kennt den Wahltermin schon, verlautbarte er daselbst letzte Woche, aber sagen tut er es noch nicht.
Als ob das nicht genug wäre, hat sich die Koalition auch noch kurzfristig zerkracht, nur damit es kein neues, weniger mehrheitenfreundliches Wahlrecht für Wien gibt. Das steht zwar im Koalitionsübereinkommen drinnen, aber wieso sollte das irgendwen interessieren?
Auf SPÖ-Seite wird wohl plumpe Wahlarithmetik dahinterstecken:
Wenn ein neues Wahlrecht kommt oder wenn sie es erfolgreich torpedieren kostet es sie in beiden Fällen X (~2) Mandate.
Aber beim neuen Wahlrecht kostet es sie auch bei der nächsten Wahl X1 Mandate, wenn sie es torpedieren haben das der Wähler und die Wählerin bis dahin schon 3mal vergessen. (Ob sich dann nicht schon Strache über ein mehrheitsfreundliches Wahlrecht freut und nicht Häupls politische Erben, kann heute dahingestellt bleiben.)
Ich würde empfehlen, auf die Wahlplakate möglichst groß "Gerechtigkeit", "Demokratie", "Handschlagsqualität" und "Fairness" zu schreiben.
Im gestrigen Falter plädoyiert B. Tóth für eine Fortsetzung von Rot-Grün, teilt aber auch entsprechend aus:
Die Grünen haben schon durch interne Basisdemokratie ihre Kandidaten-Liste festgelegt, ua ev noch wählbar ist Daniel Landau, während Klaus Werner-Lobo nicht mehr dabei ist. Letzteres bedauert F. Klenk in der erwähnten Falterausgabe als Zeichen, dass die Grünen immer mehr eine "traditionelle" Partei werden (bzw sind), weil Lobo eben so ein Selfmade-Umrührer ist, und die Basis sich aber nunmehr für Funktionäre (im Stronach'schen Sinne) erwärmt.Weniger glänzend ist die rot-grüne Bilanz in Sachen Transparenz und politischer Kultur. Nicht nur, weil die nach außen getragenen
Umgangsformen nach einer anfänglichen Charmephase – hier der väterlich-grummelnde Häupl, dort die aufmüpfige, aber
kluge Tochter Vassilakou – in routinierte Lieb- bis Gedankenlosigkeit übergingen.
Das Wiener Kontrollamt wurde zu einer Art Stadt-Rechnungshof aufgemotzt. Die machiavellistischen Eigenheiten der Wiener Rathausroten, ihre Gefälligkeitskanäle zu befreundeten Verlagen, von den Boulevardblättern Heute, Österreich und die Kronen Zeitung bis hin zum Bohmann- Verlag, und vor allem ihr Hang zur teuren Selbstvermarktung trugen die Grünen brav mit. Die Stadt Wien Marketing GmbH bekommt im Wahlkampfjahr 2015 beispielsweise 60 Prozent mehr an Steuergeld, unter anderem für die Plattform „Wien will’s wissen“, die eigentlich schon unter SPÖ- Vorwahlkampf läuft. So zumindest hätten es die Grünen als Oppositionspartei sicherlich angeprangert.
Nein, der Eindruck täuscht nicht. Das grüne Establishment hat es in den letzten fünf Jahren natürlich genossen, nicht nur die Spielweisen der Macht kennenzulernen,
sondern auch deren berühmte Futtertröge.
edit/Nachtrag: Keinen wählbaren Listenplatz hat Senol Akkilic geschafft, siehe ein paar Postings weiter
Mehr Details aus dem Falter zur grünlichen Vorwahl:
Wieso wissen wir eigentlich noch nicht, wann die Wahl ist?Vassilakou hatte bei ihrer Wahl auf den ersten Listenplatz keinen Gegenkandidaten.
Auch Klubchef Ellensohn war bei seiner Wahl auf Platz zwei ohne Konkurrenz – und erhielt ein besseres Ergebnis als Vassilakou.
Ab Platz drei wurde es nur scheinbar spannender, Überraschungen blieben aus. Alle erstmals auf einen guten Listenplatz gewählten Kandidaten setzten sich so durch, wie es zuvor im grünen Klub austariert worden war.
Birgit Meinhard-Schiebel, Jahrgang 1946, gewählt auf Platz sechs, ist seit zehn Jahren für die Grünen tätig und gilt intern als Signal an die Senioren.
Der junge Peter Kraus, Platz acht, kommt direkt aus dem Vassilakou-Büro und ist Sprecher der Grünen Andersrum Wien; seine Wahl war lange und gut vorbereitet. Barbara Huemer, Platz neun, Ewa Dziedzic, Platz zwölf, und Ursula Berner, Platz 13, sind alle jahrelange Mitarbeiterinnen der Grünen.
Faika El-Nagashi, Platz elf, erst seit zwei Jahren Referentin, gilt wiederum als Zugeständnis ans Linksaußen-Lager der Partei. Dort wurde ein Platz
frei, weil die Partei den prononcierten Linken Klaus Werner-Lobo fallenließ,
Es wird zwar immer wieder der 14. Juni kolportiert, aber Häupl hat es sich zum Ziel gemacht, noch schnell möglichst viele Sympathien zu verspielen.
Er nämlich kennt den Wahltermin schon, verlautbarte er daselbst letzte Woche, aber sagen tut er es noch nicht.
Als ob das nicht genug wäre, hat sich die Koalition auch noch kurzfristig zerkracht, nur damit es kein neues, weniger mehrheitenfreundliches Wahlrecht für Wien gibt. Das steht zwar im Koalitionsübereinkommen drinnen, aber wieso sollte das irgendwen interessieren?
Auf SPÖ-Seite wird wohl plumpe Wahlarithmetik dahinterstecken:
Wenn ein neues Wahlrecht kommt oder wenn sie es erfolgreich torpedieren kostet es sie in beiden Fällen X (~2) Mandate.
Aber beim neuen Wahlrecht kostet es sie auch bei der nächsten Wahl X1 Mandate, wenn sie es torpedieren haben das der Wähler und die Wählerin bis dahin schon 3mal vergessen. (Ob sich dann nicht schon Strache über ein mehrheitsfreundliches Wahlrecht freut und nicht Häupls politische Erben, kann heute dahingestellt bleiben.)
Ich würde empfehlen, auf die Wahlplakate möglichst groß "Gerechtigkeit", "Demokratie", "Handschlagsqualität" und "Fairness" zu schreiben.