Integration, Migration, Zu- und Abwanderung sowie Asyl
Posted: 13 May 2006, 21:29
Integration - ist was genau?
Prokop (BMI) ist ja kürzlich mit dem Sager aufgefallen, 45% der Moslems seien nicht "intgrationswillig". Erste Reaktion war "pfui, xenophob".
Doch Prokop sagt, sie zitiere eine unveröffentliche Studie, wo das rauskommt.
Nun gut, eine unveröffentliche (unfertige?) Studie zu zitieren, ohne über Methoden und Definitionen zu diskutieren ist jetzt nicht unbedingt xenophob, taktisch unklug (dumm?) und ein bissi populistisch/öffentlichkeitsheischend vielleicht, sie deswegen xenophob zu schelten ist aber wohl vorschnell.
Viele, wohl Prokop, insbesondere aber HC Strache und Personen mit Migrationshintergrund weniger freundlich gesonnene Leute fordern also lautstark Integration.
Was das ist, sagt aber niemand so wirklich.
Anpassung an die (dt?) Leitkultur, heißt's gelegentlich.
Und was ist unsere Leitkultur? "Oida" sagen, Bier saufen + Musikantenstadl schauen? Presse/Standard- LeserInnen werden größtenteils widersprechen.
Philosophicum und Pressestunde ansehen? Kaum mehrheitsfähig.
Wein trinken + beim Heurigen sitzen?
Strauß & Mozart hören, Walzer tanzen, Lippizanern zuwinken, Fiaker fahren, Sissitaler naschen?
Jodeln, Maibaumkraxeln + auf's Feuerwehrfest gehen?
Sonntag nicht in die Kirche gehen?
Granteln, nörgeln, motschgern, auf's Wetter und alle schimpfen, sagen "Wie kumm i dazu" und "da kunnt ja jeda kumman"?
Gegen 2sprachige Ortstafeln, Schnitzelverbote und Moslembadetage sein?
Krone lesen, Villacher Fasching + Seitenblicke schauen?
Paradeiser, Erdäpfel, Sackerl, Bankomat + Schlagobers sagen?
Burgenländerwitze erzählen, Xibergern und Tirolern die Kenntnis der deutschen Sprache absprechen, Oberösterreicher als Bauern und Wien als den Wasserkopf bezeichnen?
Mir fehlt da der rote Faden, was die Leitkultur sein soll, was das Österreichersein (abgesehen von Geburtsort und Staatsbürgerschaft, meinetwegen noch die (Mutter?)Sprache) ausmacht.
Wiki sagt zu Integration im Zusammenhang
Wie ich oben schon ausgeführt habe, gibt es die Gesellschaft, denProtoösterreicher nicht.
Was kann man imho von Personen mit Migrationshintergrund, die hier schon länger wohnen und bleiben wollen, fairerweise erwarten?
1. Beachtung der geltenden Rechtslage
2. Befähigung, sofern notwendig mit Hilfe von Verwandten/Bekannten, sich anderen, insbesondere in Geschäften, Ämtern, Beruf, auch auf deutsch verständlich zu machen
3. Minimalrespekt im Umgang mit Mitmenschen
4. Zulassen, dass andere, über die man Einfluss hat (vorrangig wohl eigene Kinder) sich mit der Mainstream Kultur auseindersetzen dürfen und, sofern sie das wollen, zuzulassen, dass diese sich ihr "anschließen"
Zu 3. (und 4.) kann man vielleicht sagen, dass das so mancher hier geborener nicht befolgt (insbesondere in bestimmten Amststuben), aber wir wollen nicht übertreiben. Selbiges könnte man entgegenhalten, wenn man verlangt, keine abschätzigen Gesamturteile gegen andere Gruppen (ethnisch, sozial, religiös, whatever) zu äußern.
1. sollte selbstverständlich sein; umfasst klar aber auch, dass niemand Verwandter genötigt wird, Dinge gegen seinen Willen zu tun oder zu unterlassen (§105).
Mehr kann man meines Erachtens begründet nicht verlangen.
Problematisch ist es mit den Sprachkenntnisse der hier geborenen Kinder resp die halt klein herkommen.
Man kann wohl von niemanden verlangen, daheim deutsch zu sprechen.
Wenn ihr in die USA auswandert, würdet ihr euch wohl auch beschweren, wenn ihr daheim kein deutsch reden dürft, oder? Abgesehen vom Grundrecht auf Privatsphäre.
Dass den Kindern irgendwie deutsch beigebracht werden muss, ist auch klar. Am besten wohl im Kindergarten, ev verpflichtendes Kindergartenjahr, welches dafür gratis ist und "Sprachnachhilfe" beinhaltet??? Das müssen sich klügere überlegen. edit/Nachtrag: Das verpflichtende Kindergartenjahr wurde mittlerweile eingeführt.
Kampfposter + innen (insbesondere von orf.at) jeder Weltanschaulichkeit willkommen.
Prokop (BMI) ist ja kürzlich mit dem Sager aufgefallen, 45% der Moslems seien nicht "intgrationswillig". Erste Reaktion war "pfui, xenophob".
Doch Prokop sagt, sie zitiere eine unveröffentliche Studie, wo das rauskommt.
Nun gut, eine unveröffentliche (unfertige?) Studie zu zitieren, ohne über Methoden und Definitionen zu diskutieren ist jetzt nicht unbedingt xenophob, taktisch unklug (dumm?) und ein bissi populistisch/öffentlichkeitsheischend vielleicht, sie deswegen xenophob zu schelten ist aber wohl vorschnell.
Viele, wohl Prokop, insbesondere aber HC Strache und Personen mit Migrationshintergrund weniger freundlich gesonnene Leute fordern also lautstark Integration.
Was das ist, sagt aber niemand so wirklich.
Anpassung an die (dt?) Leitkultur, heißt's gelegentlich.
Und was ist unsere Leitkultur? "Oida" sagen, Bier saufen + Musikantenstadl schauen? Presse/Standard- LeserInnen werden größtenteils widersprechen.
Philosophicum und Pressestunde ansehen? Kaum mehrheitsfähig.
Wein trinken + beim Heurigen sitzen?
Strauß & Mozart hören, Walzer tanzen, Lippizanern zuwinken, Fiaker fahren, Sissitaler naschen?
Jodeln, Maibaumkraxeln + auf's Feuerwehrfest gehen?
Sonntag nicht in die Kirche gehen?
Granteln, nörgeln, motschgern, auf's Wetter und alle schimpfen, sagen "Wie kumm i dazu" und "da kunnt ja jeda kumman"?
Gegen 2sprachige Ortstafeln, Schnitzelverbote und Moslembadetage sein?
Krone lesen, Villacher Fasching + Seitenblicke schauen?
Paradeiser, Erdäpfel, Sackerl, Bankomat + Schlagobers sagen?
Burgenländerwitze erzählen, Xibergern und Tirolern die Kenntnis der deutschen Sprache absprechen, Oberösterreicher als Bauern und Wien als den Wasserkopf bezeichnen?
Mir fehlt da der rote Faden, was die Leitkultur sein soll, was das Österreichersein (abgesehen von Geburtsort und Staatsbürgerschaft, meinetwegen noch die (Mutter?)Sprache) ausmacht.
Wiki sagt zu Integration im Zusammenhang
Einbindung ist jetzt ebenso wieder etwas schwammig. Wann bin ich eingebunden? Wann bin ich das nicht?Wiki wrote:insbesondere die Einbindung von Immigranten in die Gesellschaft des Gastlandes, siehe Ausländerpolitik und Integrationstest
Wie ich oben schon ausgeführt habe, gibt es die Gesellschaft, denProtoösterreicher nicht.
Was kann man imho von Personen mit Migrationshintergrund, die hier schon länger wohnen und bleiben wollen, fairerweise erwarten?
1. Beachtung der geltenden Rechtslage
2. Befähigung, sofern notwendig mit Hilfe von Verwandten/Bekannten, sich anderen, insbesondere in Geschäften, Ämtern, Beruf, auch auf deutsch verständlich zu machen
3. Minimalrespekt im Umgang mit Mitmenschen
4. Zulassen, dass andere, über die man Einfluss hat (vorrangig wohl eigene Kinder) sich mit der Mainstream Kultur auseindersetzen dürfen und, sofern sie das wollen, zuzulassen, dass diese sich ihr "anschließen"
Zu 3. (und 4.) kann man vielleicht sagen, dass das so mancher hier geborener nicht befolgt (insbesondere in bestimmten Amststuben), aber wir wollen nicht übertreiben. Selbiges könnte man entgegenhalten, wenn man verlangt, keine abschätzigen Gesamturteile gegen andere Gruppen (ethnisch, sozial, religiös, whatever) zu äußern.
1. sollte selbstverständlich sein; umfasst klar aber auch, dass niemand Verwandter genötigt wird, Dinge gegen seinen Willen zu tun oder zu unterlassen (§105).
Mehr kann man meines Erachtens begründet nicht verlangen.
Problematisch ist es mit den Sprachkenntnisse der hier geborenen Kinder resp die halt klein herkommen.
Man kann wohl von niemanden verlangen, daheim deutsch zu sprechen.
Wenn ihr in die USA auswandert, würdet ihr euch wohl auch beschweren, wenn ihr daheim kein deutsch reden dürft, oder? Abgesehen vom Grundrecht auf Privatsphäre.
Dass den Kindern irgendwie deutsch beigebracht werden muss, ist auch klar. Am besten wohl im Kindergarten, ev verpflichtendes Kindergartenjahr, welches dafür gratis ist und "Sprachnachhilfe" beinhaltet??? Das müssen sich klügere überlegen. edit/Nachtrag: Das verpflichtende Kindergartenjahr wurde mittlerweile eingeführt.
Kampfposter + innen (insbesondere von orf.at) jeder Weltanschaulichkeit willkommen.