Problem Alltagsgewalt
Posted: 01 Jul 2007, 17:10
Hi Leute!
Es heißt des öfteren, die Anzahl der jugendlichen Prügeleien sei zwar nicht gestiegen, jedoch die Intensität an eingesetzter Gewalt. Die jetzige Situation kann ich persönlich zwar nicht beurteilen, doch ich möchte an dieser Stelle die einschlägigen Erfahrungen aus meiner Schulzeit schildern.
Gleich vorweg, es geht jetzt gerade nicht um nur halbernste oder gar freundschaftliche Raufereien - dabei hat sich durch mangelndes "Aufpassen" des "Angreifers" wohl fast jeder mal eine blutige Nase oder ein blaues Auge geholt, das ist aber eben kein gesellschaftsgefährdender Umstand -, sondern um echte tätliche Angriffe und gefährliche Drohungen.
Also, meine Erlebnisse:
> In der Unterstufe bin ich zweimal, jedoch kurioser Weise nicht von der gleichen Person (!), mit der Behauptung angestiegen worden, ich hätte dem Bruder des Angreifers irgendetwas angetan. Konnte mich jeweils ohne ernste Gegenwehr losreißen. Wer die beiden Idioten waren, ob sie wirklich einen Bruder hatten, und mit wem man mich da verwechselt hat, ich weiß es bis heute nicht ...
> Mit ca 14 Jahren war ich mal auf einer ansonsten ganz harmlosen Party. Prompt hat's mich gleich zweimal erwischt. Der erste Angreifer war ein Gast, der mich fälschlich eines Blödsinns beschuldigte und, anstatt mich danach zu fragen, sogleich zuschlug. Der zweite Angreifer war der Hausmeister des Gebäudes; er ärgerte sich über den angeblichen Lärm; ich kam ihm grad entgegen; schon trat er auf mich ein. Die Angriffe waren durchaus gefährlich, glücklicherweise gelang es mir in beiden Fällen, mich auf reine Abwehr zu beschränken; hätt' aber auch anders ausgehen können ...
> Auch ca mit 14 haben mir zwei mir unbekannte Jugendliche auf offener Straße in den Rücken getreten. Hatten gottseidank wenig Kraft, konnte mich daher auf schnelles Weitergehen beschränken. Weiß bis heute nicht, was die von mir wollten; wussten es wahrscheinlich selber nicht ...
> Während eines Sommerurlaubes hat jemand tatsächlich versucht mich umzubringen. Details möchte ich mir sparen, entscheidend ist, dass der Angreifer sichtlich geistesgestört war, daher beschränkte ich mich auf die nötige Abwehr und einen raschen Abgang. Aus heutiger Sicht erscheint mir diese Zurückhaltung der falsche Weg gewesen zu sein, ich hätte zumindest die Behörden informieren sollen, aber als ca sechzehnjähriger ist man halt schon zufrieden wenn die unmittelbare Gefahr gebannt ist.
> Zu Oberstufenzeiten gab's mehrmals Probleme in der Innenstadt. Jedesmal die gleiche Situation: Unser Freundeskreis war gerade in Richtung letzte U-Bahn etc unterwegs, plötzlich springt irgendein uns unbekannter besoffener Vierzehn-/Fünfzehnjähriger vor uns, beginnt ein wirres Stänkern und droht uns mit Prügel. Konnte meist durch Diskutieren und Weitergehen gelöst werden. Wäre interessant, ob diese anscheinend unbeaufsichtigten Gestalten vielleicht auch Anderweitiges denn Alkohol eingeworfen gehabt hatten.
> War vor einigen Jahren mit einem Bekannten, tagsüber (!), im Prater. Eine Gruppe jüngerer Teens umkreist uns und verlangt Geld. Das ging ein paar Minuten so. Letztlich hat sich glücklicherweise gezeigt, dass denen die nötige Entschlossenheit fehlte uns tatsächlich auszurauben. Wir konnten unblutig und ohne Geldverlust abziehen.
> In der Schule gab's ein paar Leute, die ihren Samstagabend gelegentlich mit "Negerklatschen" verbracht haben. Das eigentlich kuriose dabei ist, die haben nicht mal annähernd wie Nazis ausgeschaut. Ob diese Vorfälle gerichtliche Nachspiele hatten ist mir nicht bekannt.
> Ein Freund von mir erlebte schon in der Volksschule (!) Schutzgelderpressungen.
> Unsere Mittelschule war eine richtige Messerhandlung. Gottseidank nie was passiert, auch mit den anderen Waffen nicht. Spitzengerät: vollgeladene 45er Automatik (gehörte einem Psycho; irgendwann hat er während des Unterrichts einen Mitschüler verprügeln wollen, der Musiklehrer drohte daraufhin mit Jiu-Jitsu ...).
Seit Beginn meiner Studienzeit hab' ich kaum mehr Probleme gehabt. Anscheinend gehen die meisten Teens nur auf Ähnlichaltrige. Oder es ist Glück.
Zur Klarstellung obiger Ereignisse: Weder ich noch meine Freunde hatten jemals provoziert. Nicht mal besonders auffällige Kleidung haben wir getragen.
Beste Grüße, Bernhard
PS: Bin neugierig wie es in einigen Jahren, wenn wir vielleicht selbst schulpflichtige Kinder haben, sein wird ...
Es heißt des öfteren, die Anzahl der jugendlichen Prügeleien sei zwar nicht gestiegen, jedoch die Intensität an eingesetzter Gewalt. Die jetzige Situation kann ich persönlich zwar nicht beurteilen, doch ich möchte an dieser Stelle die einschlägigen Erfahrungen aus meiner Schulzeit schildern.
Gleich vorweg, es geht jetzt gerade nicht um nur halbernste oder gar freundschaftliche Raufereien - dabei hat sich durch mangelndes "Aufpassen" des "Angreifers" wohl fast jeder mal eine blutige Nase oder ein blaues Auge geholt, das ist aber eben kein gesellschaftsgefährdender Umstand -, sondern um echte tätliche Angriffe und gefährliche Drohungen.
Also, meine Erlebnisse:
> In der Unterstufe bin ich zweimal, jedoch kurioser Weise nicht von der gleichen Person (!), mit der Behauptung angestiegen worden, ich hätte dem Bruder des Angreifers irgendetwas angetan. Konnte mich jeweils ohne ernste Gegenwehr losreißen. Wer die beiden Idioten waren, ob sie wirklich einen Bruder hatten, und mit wem man mich da verwechselt hat, ich weiß es bis heute nicht ...
> Mit ca 14 Jahren war ich mal auf einer ansonsten ganz harmlosen Party. Prompt hat's mich gleich zweimal erwischt. Der erste Angreifer war ein Gast, der mich fälschlich eines Blödsinns beschuldigte und, anstatt mich danach zu fragen, sogleich zuschlug. Der zweite Angreifer war der Hausmeister des Gebäudes; er ärgerte sich über den angeblichen Lärm; ich kam ihm grad entgegen; schon trat er auf mich ein. Die Angriffe waren durchaus gefährlich, glücklicherweise gelang es mir in beiden Fällen, mich auf reine Abwehr zu beschränken; hätt' aber auch anders ausgehen können ...
> Auch ca mit 14 haben mir zwei mir unbekannte Jugendliche auf offener Straße in den Rücken getreten. Hatten gottseidank wenig Kraft, konnte mich daher auf schnelles Weitergehen beschränken. Weiß bis heute nicht, was die von mir wollten; wussten es wahrscheinlich selber nicht ...
> Während eines Sommerurlaubes hat jemand tatsächlich versucht mich umzubringen. Details möchte ich mir sparen, entscheidend ist, dass der Angreifer sichtlich geistesgestört war, daher beschränkte ich mich auf die nötige Abwehr und einen raschen Abgang. Aus heutiger Sicht erscheint mir diese Zurückhaltung der falsche Weg gewesen zu sein, ich hätte zumindest die Behörden informieren sollen, aber als ca sechzehnjähriger ist man halt schon zufrieden wenn die unmittelbare Gefahr gebannt ist.
> Zu Oberstufenzeiten gab's mehrmals Probleme in der Innenstadt. Jedesmal die gleiche Situation: Unser Freundeskreis war gerade in Richtung letzte U-Bahn etc unterwegs, plötzlich springt irgendein uns unbekannter besoffener Vierzehn-/Fünfzehnjähriger vor uns, beginnt ein wirres Stänkern und droht uns mit Prügel. Konnte meist durch Diskutieren und Weitergehen gelöst werden. Wäre interessant, ob diese anscheinend unbeaufsichtigten Gestalten vielleicht auch Anderweitiges denn Alkohol eingeworfen gehabt hatten.
> War vor einigen Jahren mit einem Bekannten, tagsüber (!), im Prater. Eine Gruppe jüngerer Teens umkreist uns und verlangt Geld. Das ging ein paar Minuten so. Letztlich hat sich glücklicherweise gezeigt, dass denen die nötige Entschlossenheit fehlte uns tatsächlich auszurauben. Wir konnten unblutig und ohne Geldverlust abziehen.
> In der Schule gab's ein paar Leute, die ihren Samstagabend gelegentlich mit "Negerklatschen" verbracht haben. Das eigentlich kuriose dabei ist, die haben nicht mal annähernd wie Nazis ausgeschaut. Ob diese Vorfälle gerichtliche Nachspiele hatten ist mir nicht bekannt.
> Ein Freund von mir erlebte schon in der Volksschule (!) Schutzgelderpressungen.
> Unsere Mittelschule war eine richtige Messerhandlung. Gottseidank nie was passiert, auch mit den anderen Waffen nicht. Spitzengerät: vollgeladene 45er Automatik (gehörte einem Psycho; irgendwann hat er während des Unterrichts einen Mitschüler verprügeln wollen, der Musiklehrer drohte daraufhin mit Jiu-Jitsu ...).
Seit Beginn meiner Studienzeit hab' ich kaum mehr Probleme gehabt. Anscheinend gehen die meisten Teens nur auf Ähnlichaltrige. Oder es ist Glück.
Zur Klarstellung obiger Ereignisse: Weder ich noch meine Freunde hatten jemals provoziert. Nicht mal besonders auffällige Kleidung haben wir getragen.
Beste Grüße, Bernhard
PS: Bin neugierig wie es in einigen Jahren, wenn wir vielleicht selbst schulpflichtige Kinder haben, sein wird ...