1. Ich hab einen eigenen Olympia Thread aufgemacht, in Reaktion auf Alchemists Post im Politik Thread.
2. KAF hat 2002 ein
Olympiaspecial geschrieben, allerdings zu den Winterolympics.
3. Sagt ein chinesischer IOC Funktionär zu einem griechischen IOC Funktionär:
"2006 sind wir mit unseren Olympiaanlagen fertig."
Darauf der griechische IOC Funktionär:
"Wir auch".
4. Zum eigentlichen und zum Ernst der Sache:
Am Sonntag gab es ein offen gesagt im Zentrum.
Da war ein verlogener österreichischer IOC Funktionär (der außerdem auch noch übergewichtig war), der behauptet hat, bei Olympia geht's nicht um Geld.
Und es war eine österreichische Athletin, die sich ihre Verdienstmöglichkeiten nicht wegboykottieren hat lassen wollen, aber so getan hat, als hätte (Olympia-) Sport nichts mit Politik zu tun.
Der chinesische Botschaft hat verlangt, dass der ORF eine Free Tibet Aktivistin auslädt. Der ORF hat das nicht gemacht (Lob dafür), also kam der Botschafter nicht.
(Lowpatka war auch dort und hat mich sehr positiv überrascht).
Wir halten fest:
Bei Olympia geht es um Geld. Olympia ist das Eintrittstor für westliche Firmen nach China. Konzernen sind Menschenrechte und ähnliche Sperenzchen ziemlich schnuppe. Konzerne bringen aber auch Arbeitsplätze, Sicherheit und Stabilität. Hier wie dort.
Außerdem geht es den TibeterInnen jetzt nicht schlechter als in den 90ern oder 00ern, aber obwohl es ihnen also durchgehend mehr oder weniger gleich schlecht gegangen ist, reden die Leute wieder drüber. Ob's was ändert, ist eine andere Frage.
Mit Olympia kommt die Weltöffentlichkeit. Genug JournalistInnen werden hoffentlich auch versuchen, abgesehen von unbegründeten Jubeliaden auf "ihre" SportlerInnen, kritischen Journalismus über China zu betreiben. Ob's was ändert, ist eine andere Frage.
Ein Fehler war wenn, die Spiele nach Peking zu vergeben. Allerdings liegt dieser Zeitpunkt lange zurück. Abgesehen von den schon erwähnten monetären Überlegungen war wohl die Hoffnung, dass sich eine damals abzeichende oder beginnende positive Entwicklung so (stärker) fortsetzen wird. Die Spiele kurzfristig zu verlegen geht aus wirtschaftlichen Gründen nicht.
Als Sportler/in kann man sich kaum leisten, daheim zu bleiben.
Es ist wohl eine gute Sache, wenn wichtige PolitikerInnen ihr Missfallen ausdrucken, mahnend den Finger erheben oder eben konkret sagen, aufgrund der desaströsen Menschenrechts- oder Umweltsituation bleiben sie daheim.
Als Konsument kann man, wie so oft, eh nix machen. Die großen Konzerne sind viel zu allgegenwärtig, um sie (ohne einen eigenen Bauernhof zu haben) effizient boykottieren zu können. Was wohl nur bleibt, ist von Standard, ORF [füge ein Medium der eigenen Wahl] kritische Berichterstattung zu verlangen und von [füge ein AußenpolitikerIn der eigenen Wahl] verlangen, Zeichen zu setzen.