#Satire oder echt?Die frühere Klubobfrau des Team Stronach, Kathrin Nachbaur und der Stronach-Abgeordnete Rouven Ertlschweiger wechseln in den ÖVP-Klub.
Noch am Freitagnachmittag hatte ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka auf STANDARD-Anfrage entschieden dementiert, dass Nachbaur die Seiten wechseln könnte. "Das kann ich ausschließen. Ich weiß, wer bei uns ist. Ich bin doch noch bei Sinnen."
Gelogen will Lopatka aber nicht haben. Nachbaur habe ihn erst am Samstagvormittag angerufen und über ihre Wechselabsicht informiert. Erst seit 11.20 Uhr habe er daher gewusst, dass die Steirerin künftig im ÖVP-Klub mitarbeiten werde. Über diesen Schritt sei er "angenehm überrascht" gewesen. Bei Ertlschweiger gestand Lopatka aber ein, mit diesem bereits seit Donnerstag handelseins gewesen zu sein.
Der Schritt sei ihr "nicht leicht gefallen", sagte Nachbaur. Sie hatte noch Samstagfrüh eine "lange Aussprache" mit Parteigründer Frank Stronach.
"Uns verbindet eine jahrelange Freundschaft, ich schätze ihn als Mensch, aber es hat nicht funktioniert". Jeder müsse seinen eigenen Weg gehen. "Das mache ich jetzt", ergänzte Nachbaur.
Das ÖVP-Grundsatzprogramm decke sich weitgehend mit ihren Vorstellungen und bei der Volkspartei habe sie nun eine "größere Plattform", um ihre Themen wie Arbeitsmarkt und Wirtschaft umzusetzen. "Ich will einen Beitrag leisten, damit es ein neues Wirtschaftswunder gibt." Und: "Ich bin eine Wirtschaftsliberale mit Herz." Nachbaur machte aber auch klar, dass sie bei Themen wie der Griechenland-Hilfe wohl auch in Zukunft nicht mitstimmen werde.
Ertlschweiger sprach von einer "Heimkehr", er komme aus "bürgerlichem Umfeld". Über Stronach werde er zwar "nie ein schlechtes Wort verlieren", aber auch er gestand ein, sich die Entwicklung der Partei "anders vorgestellt" zu haben.
Für Lopatka ist die Einkaufstour der ÖVP damit abgeschlossen – außer die Stronach-Mandatarin Jessi Lintl überlege es sich noch. Die frühere Mitarbeiterin im ÖVP-Klub hatte ebenfalls ein Angebot der Schwarzen – lehnte laut Lopatka aber ab. Nicht willkommen seien Stronach-Vertreter, die bereits bei der FPÖ oder beim BZÖ waren. Auch den Stronach-Abgeordneten Leopold Steinbichler, der laut STANDARD-Informationen selbst bei der ÖVP angefragt hat, möchte man nicht im Klub.
Auch für die "Auseinandersetzung mit den Neos" sei es wichtig, "glaubhafte wirtschaftsliberale Personen" zu haben".
Wie das Profil berichtet, prüft das Team Stronach mögliche Schadenersatzforderungen gegen die Neo-ÖVP Mandatare Georg Vetter und Marcus Franz. Durch ihren Übertritt entgehen dem Stronach-Klub Förderungen in der Höhe von 200.000 Euro. Nun verliert man weitere 332.000 Euro.
Zu den neuen Abgängen sagte Stronach-Klubchefin Waltraud Dietrich, diese seien "erkennbar" gewesen. Das Team Stronach werde trotzdem "gemäß den Werten" von Parteigründer Stronach weiterarbeiten.
wer kann's noch erkennen?
[spoiler="Quelle"]Nein, keine Sorge, ist alles erfunden.[/spoiler]