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Krankenhausprojekt verzögert, zu teuer, keine Techniker aber Erbauer beruhigt: alle Führungspositionen besetzt

Posted: 13 Feb 2018, 17:53
by kaf
(Wien) Das Milliardenprojekt "Nord" ist nach einem massiven Kostenanstieg, großen zeitlichen Verzögerungen und einem vernichtenden Bericht des Rechnungshofs mit weiteren Problemen konfrontiert. Konkret geht es um die technische Inbetriebnahme und den Probebetrieb des 785-Betten-Spitals, bevor die ersten Patienten behandelt werden können. Der komplexe Aufbau der technischen Direktion mit geeignetem Fachpersonal hinkt dem Zeitplan weit hinterher. Das Ziel, das Spital im Sommer 2019 zu eröffnen, ist gefährdet. 2013 wurde von den Verantwortlichen dazu entschieden, die Technik selbst aufzubauen. Derzeit sind laut Auskunft des städtischen Spitalsträgers aber erst 26 technische KAV-Mitarbeiter vor Ort tätig. Laut internen Plänen hätte die technische Direktion hingegen bereits bis Ende 2017 auf 45 Mitarbeiter aufgestockt werden sollen. Damit fehlen nach den internen Vorgaben aktuell fast 20 wichtige Mitarbeiter, um den simulierten Echtbetrieb des Krankenhauses vorzubereiten. Dieser ist aber notwendig, um die komplexen technischen Systeme zu testen. "Geeignetes Technikpersonal ist derzeit in der erforderlichen Qualität am Arbeitsmarkt nur eingeschränkt vorhanden", hieß es in einer Stellungnahme der Generaldirektion.

Im Endausbau soll die technische Direktion 84 Personen umfassen: 38 Professionisten, 28 Mitarbeiter im Bereich Engineering, neun Personen in der Leitstelle und ebenso viel Personal in der Medizintechnik. Der Plan, die Technik im zukünftigen Spital selbst aufzubauen, ist jedenfalls gescheitert. Innerhalb der Trägerorganisation konnten nicht genug Spezialisten aufgebaut werden. Dabei hatte der Spitalsträger noch bis vor kurzem versichert, keine externe Hilfe zu brauchen. Das hört sich jetzt ganz anders an: "Um den Ressourcenbedarf für den technischen Betrieb sicherzustellen, wird nach dem Bundesvergabegesetz eine externe Unterstützung ausgeschrieben", ließ die Generaldirektion mitteilen. Die kurzfristig entschiedene Auslagerung von Technikbereichen an ausgebildete, teure Spezialisten wird zusätzliche Kosten verursachen. Schließlich ist die Stadt auf diese Mitarbeiter angewiesen, sollen nicht weitere zeitliche Verzögerungen Realität werden. Der Verhandlungsspielraum der Stadt ist dementsprechend eingeschränkt. Der KAV verweist aber darauf, dass aktuell "alle Führungspostionen" in der technischen Direktion besetzt sind, pro Fachbereich gebe es "mindestens zwei AnsprechpartnerInnen".
Der Bau des Krankenhauses ist laut dem Spitalsträger "nahezu fertig". Die Pläne zur Übersiedlung von Spitälern und Abteilungen in das neue Krankenhaus Nord hätten bis Ende 2017 fertig sein sollen, hieß es im Vorjahr. Noch ist aber dieser Projektplan "derzeit und in den kommenden Monaten in Ausarbeitung", schrieb der KAV in einer Stellungnahme. Das Ziel sei, den Vollbetrieb in kurzer Zeit zu ermöglichen. Von der ersten geplanten Behandlung eines Patienten im Juni 2019 und dem Erreichen des Vollbetriebs im September sollen nur drei Monate vergehen.
#Satire oder echt? Wer kann es unterscheiden?
[+] Quelle
derstandard.at/2000074173081/Technikmitarbeiter-fehlen-Wiener-Spital-Nord-droht-naechste-Verzoegerung

95 000 für energetischen Schutzring - diesmal aber Konsequenzen

Posted: 15 Mar 2018, 16:32
by dejost
Demnach wurden 95.000 Euro für einen Coach ausgegeben, der unter anderem die "Einbettung des Gebäudes in den natürlichen Umgebungsplan von Mutter Erde" plante und die "Verlegung eines Schutzrings, der verhindert, dass negative Energien des Umfelds Einfluss auf das Haus und die Menschen nehmen", in seinem Leistungsprotokoll beschreibt. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) hat nach Bekanntwerden des Auftrags nun die Projektleiterin des KH Nord mit sofortiger Wirkung von ihrer Funktion entbunden.
- derstandard.at/2000076199184/Krankenhaus-Wien-Nord-95-000-Euro-fuer-energetischen-Schutzring

Die Wiener Oppositionsparteien zürnen mit Verve und mit Recht.
Man darf aber nicht ganz vergessen, dass eine von ihnen durchaus immer wieder mit diversesten noch esoterischeren Dingen auffiel - von der Leugnung des vom Menschen verursachten Klimawandels angefangen. Ein Fall, wo sie aber so wie hier Steuergeld (und nicht Parteigeld für eine Nummerologin, zB) verprasst ist mir nicht erinnerlich.
Wiederum eine andere Oppositionspartei hat in Bundesländern, wo sie damals nicht in Opposition war, in Krankenhäusern (!) Granderwasser-"Apparate" einbauen lassen und Grander selber einen Preis der Republik ans die Brust geheftet hat. War wahrscheinlich ein bisschen billiger. Und natürlich haben die Personen, die sich jetzt in Wien über den esoterischen Unfug aufregen damit nichts zu tun.
Bei der anderen Oppositionspartei ist es aber der selbe, der vor einiger Zeit anderen Unfug verbreitete.

Wer weiß, was für realsatirische Perlen da noch schlummern.

Re: Krankenhausprojekt verzögert, zu teuer, keine Techniker aber Erbauer beruhigt: alle Führungspositionen besetzt

Posted: 12 Apr 2018, 14:21
by HalberHannes
Naja, Esoterik war in diesem, unserem Land ja schon seit Längerem ziemlich tief verankert - folgerichtig hat man seit letztem Monat ja noch einige Energetiker mehr in Regierungswürden gefunden. Das kommt halt raus, wenn man als Nation einerseits sehr spirituell ist, mit der Amtskirche an und für sich aber immer weniger am Hut haben möchte. ;) Die Spitze erreicht die Debatte natürlich, wenn andere Energetiker der Leistung hier Pfusch vorwerfen, weil so ein Energiering ja niemals soviel kosten oder lange dauern würde.