Richtige Rücktritte gesucht
- dejost
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Richtige Rücktritte gesucht
Wie schon an anderer Stelle gepostet:
In Österreich tritt ein politischer Funktionär nicht zurück, wenn er Mist gebaut hat.
Wenn ein politischer Funktionär richtig oder öfter Mist gebaut hat, dann verliert er/sie vielleicht irgendwann den Rückhalt in der Partei. Und dann tritt er/sie vielleicht irgendwann zurück, aus gesundheitlichen oder privaten Gründen, aber nicht des Mistbauens wegen.
Allerdings glaube ich fest, dass es auch Fälle in der 2. Republik gab, wo jemand als Konsequenz des Versagens im eigenen Ressort zurückgetreten ist. Solche will ich hier, nach Möglichkeit mit historischen oder sonstigen Nachweisen, sammeln.
Ich kann für's erste nur 2. vom Hörensagen (hat mir allerdings ein Historiker erzählt) bringen:
Der Zuständige in der Wiener Stadtregierung, als die Reichsbrücke (übrigens zu einem sehr güngstigen Zeitpunkt für den Ubahnbau) eingestürzt ist.
Er war in Vor- Handy- Zeiten in den Bergen auf Urlaub und daher länger nicht erreichbar und ist aufgrund des ganzen Unglücks zurückgetreten.
Gesundheitsstadträtin Pittermann. Nachdem der Pflegeskandal mal wieder epische Ausmaße angenommen hat, ist sie zurückgetreten. Ich unterstelle aber mal, weil der Rückhalt in der Partei geschwunden ist.
In Österreich tritt ein politischer Funktionär nicht zurück, wenn er Mist gebaut hat.
Wenn ein politischer Funktionär richtig oder öfter Mist gebaut hat, dann verliert er/sie vielleicht irgendwann den Rückhalt in der Partei. Und dann tritt er/sie vielleicht irgendwann zurück, aus gesundheitlichen oder privaten Gründen, aber nicht des Mistbauens wegen.
Allerdings glaube ich fest, dass es auch Fälle in der 2. Republik gab, wo jemand als Konsequenz des Versagens im eigenen Ressort zurückgetreten ist. Solche will ich hier, nach Möglichkeit mit historischen oder sonstigen Nachweisen, sammeln.
Ich kann für's erste nur 2. vom Hörensagen (hat mir allerdings ein Historiker erzählt) bringen:
Der Zuständige in der Wiener Stadtregierung, als die Reichsbrücke (übrigens zu einem sehr güngstigen Zeitpunkt für den Ubahnbau) eingestürzt ist.
Er war in Vor- Handy- Zeiten in den Bergen auf Urlaub und daher länger nicht erreichbar und ist aufgrund des ganzen Unglücks zurückgetreten.
Gesundheitsstadträtin Pittermann. Nachdem der Pflegeskandal mal wieder epische Ausmaße angenommen hat, ist sie zurückgetreten. Ich unterstelle aber mal, weil der Rückhalt in der Partei geschwunden ist.
Last edited by dejost on 29 Aug 2010, 16:52, edited 1 time in total.
- dejost
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http://science.orf.at/science/news/151981
Ursprünglich ging er ja aus Erschrecken wegen des Erstarkens der (damaligen Haider-)FPÖ in die Politik.
Ist das so ein Rücktritt?"Für mich ist der heutige Tag das Ende meiner politischen Laufbahn", erklärte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal. Kurz zuvor wollte er noch die Studiengebühren mit Hilfe von FPÖ und Grünen abschaffen.
"Ich will mir einen Rest an Selbstachtung bewahren und nicht jede Beschädigung meines öffentlichen Standings auch noch mit Argumenten wegerklären, an die ich selbst nicht mehr glaube", begründete Broukal seine Entscheidung.
Er bedaure es zutiefst, dass die SPÖ "den Koalitionsbruch durch die ÖVP" mit dem Versprechen beantworte, den ehemaligen Koalitionspartner bis zum Tag der Neuwahl nicht zu überstimmen.
Hört sich an, als hat Broukal zumindest für diesen Rücktritt Respekt geholt."Ich habe nicht vor, in dieser Woche von der Klubführung zum dritten Mal in einem Jahr gezwungen zu werden, gegen meinen eigenen Antrag auf Abschaffung der Studiengebühren zu stimmen", so Broukal weiter. Es sei für ihn "Zeit, in Pension zu gehen", er stehe für eine neuerliche Kandidatur nicht mehr zur Verfügung.
Ursprünglich hatte Broukal nach eigenen Angaben einen Antrag auf Abschaffung der Studiengebühren auf ausdrückliche Aufforderung der Klubführung eingebracht.
Ursprünglich ging er ja aus Erschrecken wegen des Erstarkens der (damaligen Haider-)FPÖ in die Politik.
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Meine Hochachtung! Allerdings hat damit einer der letzten Anständigen den NR verlassen. Im Übrigen wird selten was Besseres nachkommen, wie man so sagt.Josef Broukal wrote:"Ich habe nicht vor, in dieser Woche von der Klubführung zum dritten Mal in einem Jahr gezwungen zu werden, gegen meinen eigenen Antrag auf Abschaffung der Studiengebühren zu stimmen"
Gnothi seauton. Kai genoio, hoios essi.
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http://derstandard.at/?id=1220458816922
Ist Zachs Rücktritt ein "richtiger"?
Ich würde es eher verneinen, schließlich sagt er selbst, es ist kein Schuldeingeständnis (fragt mich aber nicht, wieso er dann zurücktritt).
Anzumerken sei, dass er seine Lobby- Tätigkeit vor dem Einzug in den NR beendet hatte. Und dass diesen Sonntag gewählt wird.
Ist Zachs Rücktritt ein "richtiger"?
Ich würde es eher verneinen, schließlich sagt er selbst, es ist kein Schuldeingeständnis (fragt mich aber nicht, wieso er dann zurücktritt).
schreibt orf.atSein einziger Fehler sei es gewesen, dass er auf die Frage nach den Geschäftsbeziehungen seiner früheren Agentur euro:contact eine rechtliche Antwort gegeben und Nein gesagt habe, statt die politische Antwort Ja zu geben. Zach meinte damit, dass es eine indirekte Beziehung zu EADS über eine andere Firma gegeben hatte.
Anzumerken sei, dass er seine Lobby- Tätigkeit vor dem Einzug in den NR beendet hatte. Und dass diesen Sonntag gewählt wird.
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Hierübrigens der Link zur "kurzen Geschichte der Scham", die Anlass für diesen Thread war.orf.at wrote:Innsbrucks Vizebürgermeister Christoph Platzgummer (Für Innsbruck) hat gestern überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Als Motiv nannte er die finanziellen Ungereimtheiten bei der Euro 2008.
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Im Standardforum postet
Childerich von Bartenbruch:
Childerich von Bartenbruch:
im duden sollte man ergänzen:
*rücktritt* in österr. veraltet und nicht mehr gebräuchlich.
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Erich Haiders Rücktritt nach der Wahlniederlage bei der Landtagswahl in Oberösterreich Herbst 2009 ist kein "richtiger" Rücktritt im Sinne dieses Threads.
Denn er ist nicht wegen der Niederlage zurückgetreten.
Denn er ist nicht wegen der Niederlage zurückgetreten.
derstandard.at wrote:Der parteiinterne Druck wurde doch so groß, dass Erich Haider dem Widerstand aus den eigenen Reihen nachgab. Mittwochnachmittag um 14 Uhr trat er überraschend vor die Presse: "Ich habe eine Entscheidung getroffen, ich werde dem Landesparteivorstand in der Sitzung am kommenden Montag meinen Rücktritt anbieten. Weiters werde ich Josef Ackerl als geschäftsführenden Landesparteivorsitzenden und Landeshauptmann-Stellvertreter vorschlagen."
Allerdings geht er so weit, dass er zur Gänze aus der Politik ausscheidet.Noch am Montag sah sich Haider in der Lage, mit der ÖVP in Regierungsverhandlungen zu treten, dem großen Reformprozess innerhalb der SPÖ Oberösterreich vorzustehen und sich einer Wahl zum Landesparteiobmann zu stellen. Demgegenüber stand ein Wahlminus von mehr als 13 Prozent. Realitätsverweigerung eines gescheiterten SPÖ-Politikers, der sich trotzig hinter dem Schutzschild versteckte, dass er immer gern für Oberösterreich da war. Doch letztlich war der Druck der Partei größer.
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Sowas in der Art würde ich halt suchen, für österreichische Politiker:
derstandard.at wrote:Der [...] designierte Regierungschef Kim Tae Ho zog sich am Sonntag wegen Amtsmissbrauchsvorwürfen aus seiner Zeit als Provinzgouverneur im Süden zurück. [...]Ihm war bei einer parlamentarischen Anhörung in der vergangenen Woche unter anderem vorgeworfen worden, sein Einkommen zu niedrig angegeben und Wahlkämpfe illegal finanziert zu haben. Zudem sollen der 47-Jährige und seine Ehefrau Angestellte der Provinzregierung in Gyeongsang für ihren Privathaushalt eingespannt haben.
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Ein richtiger Rücktritt, in Zeiten wie diesen:
http://wien.orf.at/news/stories/2538725/
Daher ist der vollständige Rücktritt danach das einzig Anständige.
PS: Gerade zu beschämend, dass man für so eine Selbstverständlichkeit loben muss.
http://wien.orf.at/news/stories/2538725/
Stark alkoholisiert hat die Donaustädter Bezirkspolitikern Eva Hauk Freitagabend einen Auffahrunfall verursacht. Hauk legte mittlerweile alle ihre Ämter zurück.
Besoffen Autofahren ist sehr verwerflich.Hauk ist seit 1984 bei den Wiener Grünen aktiv. Sie war Gründungsmitglied, Hainburgaktivistin und bis 1990 auch Mitglied des Bundesvorstandes. Den Job als Bezirkschefin in der Donaustadt trat Hauk 2001 an, seit 2002 ist sie auch Klubobfrau.
Daher ist der vollständige Rücktritt danach das einzig Anständige.
PS: Gerade zu beschämend, dass man für so eine Selbstverständlichkeit loben muss.