Die aktuelle Sozialministerin Hartinger-Klein (FPÖ), eh schon recht erfahren beim Auffinden von Fettnäpfchen, gab dem Qualitätsmedium oe24 vor etwa 2 Wochen ein unerwartet viel beachtetes Interview. Dort antwortete sie auf eine Frage der Kürzung der
Mindestsicherung, dass man auch von 150 € leben könnte, wenn man die Wohnung bezahlt bekommt. Eine Aufforderung von mehreren Proponenten der Zivilgesellschaft, den Beweis anzutreten und es mal zumindest einen Monat zu versuchen, lehnte sie ab, weil sie dafürk eine Zeit hat (aber offensichtlich hat sie Zeit, mehr Geld auszugeben).
In bester Tradition schoben sie und ihr Parteichef Strache die Schuld an die Medien.
Obwohl die Frage zweifelsfrei sich auf die Mindestsicherung bezog, behauptete man nun, die Medien würden alles falsch zitieren, und es sei (so wie immer) um Asylwerber gegangen.
Nur eine Zwischenbemerkung: Das ist mal wieder eine besonders dreiste Lüge, weil ja für jeden der nur ein bisschen recherchiert sofort klar ist, dass das nicht stimmt. Aber in der Zeit des Postfaktischen reicht es nur, wenn man grölt "Lügenpresse, Lügenpresse", und es glauben offensichtlich schon genug Leute.
Wie dem auch sei, wie jeder mit etwas Ahnung von der Materie weiß (oder leicht herausfinden kann), kriegen Asylwerber natürlich keine Mindestsicherung.
Die eigentliche Pointe ist ja: Vor allem aber kriegen sie nicht mehr als 50 €. Das heißt eigentlich verteidigt Strache seine offensichtlich ahnungslose Sozialministerin damit, dass sie ja in Wahrheit eine Verdreifachung der direkten finanziellen Zuwendengen an Asylwerber wollte. (
Quelle)