Hier geht es einfach nur um diverse Rückblicke auf das jeweils auslaufende Jahr oder sonstige Rückblicke.
Da 2008 wohl vor allem als das Jahr der beginnenden Wirtschaftskrise in die Zeitgeschichtebücher eingehen wird, fangen wir 2008 mit einem Wirtschaftspannenrückblick des Standards an:
Mit minimalem menschlichen Zutun schafften es Computerprogramme Anfang September, die Aktie der US- Fluggesellschaft United Airlines zu versenken. Auslöser war ein mehrere Jahre alter Zeitungsbericht über den Insolvenzantrag der United-Airlines-Konzernmutter UAL. Alles begann damit, dass ein Leser den alten Zeitungsartikel - wahrscheinlich zufällig - mitten in der Nacht auf der Website anklickte. Dadurch kam der Text in die Liste der meistgelesenen Berichte und wurde von dem Google-Programm, das automatisch nach neuen Nachrichten sucht, in den Dienst Google News aufgenommen. Der Haken: Der Artikel trug offenbar kein Datum und wurde von dem Herausgeber eines kleinen Investment-Newsletters für aktuell gehalten. Prompt verkündete er eine UAL-Insolvenz in seinem Dienst, der auch über die Terminals der Finanznachrichtenagentur Bloomberg verbreitet wird. Die UAL-Aktie brach binnen Minuten von 12,50 auf nur noch 3 Dollar (aktuell 2,34 Euro) ein. Nicht nur einige Marktteilnehmer nahmen die Nachricht ernst: Auch Computerprogramme, die automatisch als Reaktion auf bestimmte Begriffe handeln, sollen die Kursverluste maßgeblich ausgelöst haben.
Selten hatten sich Börsianer mit so schwerwiegenden Folgen verspekuliert wie bei der VW-Aktie Ende Oktober. Sie hatten auf fallende Kurse des Volkswagen-Papiers gesetzt und Aktien "leer verkauft". Doch plötzlich schockte Porsche mit der Ankündigung, dass der Sportwagenhersteller bereits mehr als 40 Prozent an VW direkt hält und auf weitere 30 Prozent Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen hat. Abzüglich der 20 Prozent des Landes Niedersachsen waren damit nur noch gerade einmal 5 Prozent der VW-Aktien an der Börse. In den Wochen davor sollen aber etwa 15 Prozent der Volkswagen-Anteile an Leerverkäufer ausgeliehen worden sein, die sie jetzt irgendwie zurückkaufen mussten. Die Folge war eine fieberhafte Jagd nach jedem verfügbaren VW-Papier, die den Kurs binnen Tagen auf mehr als 1000 Euro trieb.
Der nächste ist, wie Schäffler bei Conti einsteigt, 75€ pro Aktie anbietet, dann kommt die Wirtschaftskrise und das ganze wird sehr schwierig zu finanzieren. Weniger eine Panne, mehr Pech bzw schlechtes Timing.Die Überweisung von mehr als 300 Millionen Euro an die US-Investmentbank Lehman Brothers ausgerechnet am Tag des Insolvenzantrags sorgte im September für viel Aufregung und kostete zwei KfW-Vorstände den Job. Die Zahlung war Teil eines Devisengeschäfts und schon seit längerer Zeit in den Computern einprogrammiert - für Montag, den 15. September. Die Probleme von Lehman waren Anfang September nicht mehr zu übersehen. Noch am Freitag berieten die Zuständigen bei der KfW nach Darstellung der Bank über die Lehman-Überweisung und vertagten sich auf Montagmorgen. Die Überweisung ging aber schon eine Stunde vor dem angesetzten Treffen raus. Dabei zeichnete sich schon am Sonntag ab, dass die verzweifelten Rettungsbemühungen für Lehman scheitern könnten.
Der Finanznachrichtenagentur Bloomberg passierte Ende August ein peinliches Missgeschick, als ein provisorisch vorbereiteter Nachruf auf Apple-Chef Steve Jobs versehentlich gesendet wurde. [Auswirkungen gering, weil klar als Fehler zu erkennen. Jobs dazu:] "Die Berichte über meinen Tod sind stark übertrieben".