(Wien/Graz) Ein Insider der Grünen hat sich an den Falter mit Beweisen gewandt, dass die rezenten Streitereien zwischen Parteichefin Eva Glawischnig und den Jungen Grünen nur eine von langer Hand geplante Inszenierung waren, um wieder mehr in die Medien zu kommen, wie der Falter in einer Vorabmeldung über die APA mitteilt. Bei den Beweisen, die dem Falter vorliegen, soll es sich unter anderem um Emails handeln, aus denen hervorgeht, dass schon vor Wochen feststand, wann Grünen-EU-Abgeordneter Reimon in einem Facebook-Eintrag die Jungen Grünen als "Kurz-Kopien" bezeichnen soll und dass diese mit Schlagworten wie "demokratischer Aufbruch" antworten sollen.
Einige Passagen aus dem Interview mit dem Insider hat der Falter schon vorab veröffentlicht:
"Als Grüne*rIn muss man/frau sich eingestehen, dass die Partei schon seit langem stagniert. Intern klopfen wir einander auf die Schulter, weil wir immer auf der richtigen Seite stehen, aber der Zauber dieser moralischen Überlegenheit verblasste sehr rasch, wo Grüne dann doch in Regierungsverantwortung gekommen sind. Irgendwann mal haben Grüne was für den Umweltschutz errungen, aber jetzt, wo das Bundesverwaltungsgericht gesagt hat, ein Vorhaben, dass für sich alleine den österreichischen CO2-Ausstoß um 3% erhöhen würde, ist nicht zulässig, wo haben da die Grünen den Rechtsstaat verteidigt? Immerhin, VdB ist Bundespräsident geworden, und der war ja mal bei den Grünen, aber wer ehrlich ist, VdB ist nur Bundespräsident geworden, weil niemand Hofer wollte. Das hätte ja jeder andere auch geschafft, sogar Hundstorfer... ok, fast jeder andere hätte es auch geschafft. Das ist auch das letzte Alleinstellungsmerkmal der Grünen - wir sind nicht die FPÖ und wir wollen auch nicht mit der FPÖ koalieren. Und wir wollen ihnen nicht die ganze Zeit in den Hintern kriechen, wie es das Team Stronach macht. Zwar haben wir genauso wenig Antworten auf die Fragen der Gegenwart - Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise, EU, der Kampf Reich gegen Arm - aber wenigstens gehen wir nicht dauernd mit dummdreisten Ideen dagegen hausieren und spekulieren drauf, dass halt kein Journalist irgendwas recherchiert sondern nur unsere Pressseaussendungen abdruckt. Auch wenn es offensichtlich funktioniert."
"Und da dachten wir uns, die ÖVP lenkt seit Jahrzehnten erfolgreich von allen möglichen Problemen, sogar von struktureller Korruption ab, indem sie mit kurzen Unterbrechungen eine permanente Obmanndebatte führt. Und seit einiger Zeit verfolgt die SPÖ auch die selbe Strategie, und zwar abwechselnd zwischen Bund und Wien. Und bevor's für die beiden zu bedrohlich wird, diskutieren sie halt über Neuwahlen, egal wie oft, die Medien nehmen das immer dankend auf."
"Damit wir endlich auch mal wieder ordentlich in den Medien vorkommen, haben wir also diesen internen Streit angezettelt. Es haben ja einige gezweifelt, ob das wer glaubt, dass es bei einer ideologischen Flachwurzlerpartei wie den Grünen, überhaupt interne Streitereien gibt - 'Sind wir jetzt mehr politisch korrekt oder mehr Anti-FPÖ? Oder eh beides?' Aber zum Glück ist der Ruf der Politik dank Politiker*Innen, Social Media und traditionellen Medien schon so ruiniert, dass alle sofort geglaubt haben, es geht in Wahrheit und so wie immer nur um Posten und gemütliche Plätze am Futtertrog."
Den Vorwurf, dass auch das Whistleblowing Teil der Inszenierung sein soll, wurde vom Insider ganz entschieden zurückgewiesen.
Echt oder #Satire?
Wer kann das heutzutage noch unterscheiden?