Ich erkläre den EU-Wahlkampf 2014 für eröffnet.
Die ÖVP verschafft Karas spät aber doch Genugtuung und sendet ihn als Spitzenkandidat ins Rennen, gemeinsam mit Trixi Karl, die es auf der Uni nicht aushält (oder andersrum).
Die Grünen schicken Lunacek und M. Reimon, die FPÖ schiebt Vilimsky ab und Mölzer soll auch in Europa bleiben. Für die NEOS versucht es Ex-Liflerin Mlinar, die aber auch wenn's nix wird nicht verhungern muss: Sie sitzt im NR.
Piraten, KPÖ, Wandel und ev ähnliche Riesenparteien wollen eine Wahlplattform bilden.
Bezüglich BZÖ, HPM und Team Stronach weiß ich jetzt nichts.
Die SPÖ hingegen hat aus dem durchschlagenden Erfolg mit HPM gelernt, nehmen sich die Kritik an Faymann zu herzen und schicken ORF-Pensionist Freund Eugen ins Rennen.
Der Coup ist zumindest dahingehend geglückt, als die Medien seit Tagen wenn nicht Wochen vor allem darüber berichten.
Da war es nur eine Frage der Zeit, bis er das erste Mal - in bester Fuhrmannscher Tradition - ins Straucheln gerät:
http://derstandard.at/1389857525313/Eug ... uro-brutto
Als ob Arbeiter noch eine Kernklientel der SPÖ wären.Angesprochen darauf, wieviel denn ein Arbeiter in Österreich durchschnittlich verdiene, sagt Freund: "Ich weiß es nicht - ungefähr 3000 Euro brutto?" Tatsächlich liege das Durchschnittsgehalt bei 2000 Euro brutto, korrigiert ihn die Interviewerin. "Das ist sehr wenig. Aber ich glaube nicht, dass ich etwas dafür kann", lautet Freunds Antwort.
profil wrote:profil: Um ein Drittel weniger, 2000 Euro pro Monat.
Freund: Netto?
Er redet relativ viel über sich selbst und relativ wenig darüber, was er genau machen will.Laut Statistik Austria liegt das arithmetische Mittel der Nettomonatseinkommen von Arbeitern bei exakt 1616 Euro.
Freund selbst hatte in einem Interview mit "TV-Media" vor seinem Ende beim ORF noch beklagt, dass er von seiner ASVG-Höchstpension nicht leben werden könne. Er glaubt trotzdem, dass er die Klientel der SPÖ-Wähler bedienen kann: "Ich kann mich insofern hineinfühlen in Arbeiter, indem ich immer wieder versucht habe, Leuten zu helfen. Wenn jemand mir erzählt hat, dass er arbeitslos ist, habe ich ein paar Leute angerufen, die ich kenne, und versucht, einen Job für ihn zu finden."
Vom ORF, seinem ehemaligen Arbeitgeber, fühlte sich Freund nach seiner Rückkehr aus den USA schlecht behandelt, hätte er doch nicht einmal einen Schreibtisch gehabt: "In Amerika werden mit Gesichtern wie meinem Autobusse plakatiert, um für den Fernsehsender zu werben. Sage ich in aller Bescheidenheit."
Zur Debatte über Sozialtourismus in der EU wollte sich Freund im "Profil"-Interview nicht äußern, ebensowenig zu Faymanns legendärem Brief an die "Kronen Zeitung". Vorschläge für das neue Parteiprogramm der SPÖ habe er nicht: "Ich kenne nicht einmal das alte Parteiprogramm. Da ist es ein bisschen viel verlangt von mir, jetzt für das neue Programm Änderungen vorzuschlagen." Die SPÖ hätte ihn aber nicht nur wegen seinem bekannten Gesicht geholt. "Wenn die nur ein prominentes Fernsehegesicht wollen würden, hätten sie auch die - wie heißt die Burgenländerin, die diese Diskussionen am Nachmittag macht? - nehmen können."
http://www.profil.at/articles/1403/980/ ... ll-clinton
Manche Standard-Poster vergleichen ihn schon puncto Selbsteinschätzung und -demontage mit Stronach, aber er sagt auch kluge Dinge:
(Obwohl er sich so sicherlich bei Funktionären und zukünftigen Kollegen nicht empfiehlt).Ich glaube nicht, dass die SPÖ noch hinter einer klassenlosen Gesellschaft steht. [nach Hinweis, dass es im Parteiprogramm steht] Wahrscheinlich steht im Parteiprogramm noch viel mehr, das mit der heutigen Realität wenig zu tun hat.
und natürlich noch weitere weniger kluge Dinge:Wenn die NSA sogar in Computern Funkchips einbaut, um sie auszuspionieren, regt mich das auf. Diese Art der Überwachung durch Amerika werde ich ganz rasch zu einem Thema machen. Auch das Freihandelsabkommen ist ein Thema und die Außenpolitik insgesamt.
Im Standardforum machen schon Wortspiele wie Eugentor und Eugensinnig die Runde.Da kann ich nur sagen: Alle Achtung! Werner Faymann weiß, dass ich kein Hohlkopf bin.
Fuhrmann übrigens, die en groß Wurstsemmelkäuferin, hat geheiratet und einen anderen Namen und arbeitet jetzt als Politberaterin.