Ich habe die Asterixhefte von meinem Vater gelesen.
Und meine Kinder lesen seine und meine.
Von Mickey Maus abgesehen war das mein frühester Kontakt mit Comics. Mit Marvelcomics habe ich erst Anfang der 00er Jahre angefangen (und 10er Jahre wieder aufgehört).
Langfristig möchte ich in diesem Topic zu jedem Band eine kurze Rezension schreiben und ein paar - wenn möglich tiefsinnige Dinge - zur Serie selbst schreiben.
Asterix - eine Gesamtschau - in Ausarbeitung (langfristiges Projekt)
Moderator: ThePurplePantywaist
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Die Tochter des Vercingetorix - Asterix Band 38 XXXVIII
Die Tochter des Vercingetorix - Asterix Band 38 XXXVIII
(Text Ferri, Zeichnungen Conrad, Übersetzung Jöken)
Inhalt:
Die unbeugsamen Gallier(:innen) sollen die Titelheldin vor den Römern verstecken, bis sie sicher außer Landes gebracht werden kann, während ein Verräter sie fangen und zu Cäsar bringen will. Sie hat jedoch andere Vorstellungen.
Themen:
Es ist eine Coming-of-Age Geschichte (Entwicklungsroman wäre viel zu dick aufgetragen), vor allem von Titelheldin und den Teenager-Kindern. Obelix ringt damit, kein Jugendlicher mehr zu sein. Die Römer wollen die Tochter des gegnerischen Anführers romanisieren.
In der Serie:
Heimabenteuer
Methusalix hat eine etwas größere und nur ernste Rolle
Babaorum ist das relevanteste Römerlager
Piraten haben eine größere Rolle
Epidimais hat einen Kurzauftritt
Der Dialekt der Averner (mit sch statt s/z) wie schon früher
Asterix fängt unter Einwirkung des Zaubertranks einen Pfeil und wirf ihn mit bloßer Hand kraftvoll und exakt zurück.
Anmerkungen:
Miesetrix ist ein überaus talentierter Späher und Spion, der quasi übermenschlich schleichen kann (ebenso sein Pferd). Er hat auch eine entsprechende Motivation, nämlich dass Vercingetorix die Averner favorisiert hat und ihn nicht beachtet hat. Das wird auch nie relativiert. Er ist ein durchgehend ernster Charakter.
Adrenaline wurde von 2 gallischen Kriegern, die auch klar beide eine Vaterrolle erfüllen, aufgezogen. Ihre Mutter wird nie erwähnt.
Das Heft bemüht sich um historische Querbezüge - sowohl die Seeschlacht als auch Adrenaline selbst sind lehrreich untertitelt.
Dass der Zaubertrank auch Superreaktion und Geschwindigkeit verleiht, ist zwar in der Detailliertheit neu, aber an sich irgendwie auch schlüssig und eigentlich inhärent notwendig.
Details/Pointen:
Adrenaline will keine Kleider anziehen, auch keine gotischen (Wortspiel mit dem Goth-Look, das abgelehnte Kleid hat sogar Nägel)
Letitbix erster Text ist eine Prosa-Übersetzung von "Imagine" (kein entsprechender Wortwitz mit Let it be allerdings)
neue Charaktere
Adrenaline, die Titelheldin
Monolitix und Mausklix, ihre Ziehväter und Avernerhäuptlinge
Aspix und Surimix, die Söhne von Verleihnix
Selfix, der Sohn von Automatix
Miesetrix, der Verräter
Nosferatus, dessen Schimmel
Blicktnix, (glücklose) Wache der Gallier
Letitbix, friedfertiger Seemann
Flocircus, römischer (Schiffs)kommandant
Ludvigamadeus, gotischer Sohn desselben
Rundheraus, Adjutant des Flocircus
Resümee: Eine solide Geschichte mit ein paar lustigen Pointen und guten neuen Charaktern.
vorläufiges Ranking: Top 10 / bestes Viertel
(Text Ferri, Zeichnungen Conrad, Übersetzung Jöken)
Inhalt:
Die unbeugsamen Gallier(:innen) sollen die Titelheldin vor den Römern verstecken, bis sie sicher außer Landes gebracht werden kann, während ein Verräter sie fangen und zu Cäsar bringen will. Sie hat jedoch andere Vorstellungen.
Themen:
Es ist eine Coming-of-Age Geschichte (Entwicklungsroman wäre viel zu dick aufgetragen), vor allem von Titelheldin und den Teenager-Kindern. Obelix ringt damit, kein Jugendlicher mehr zu sein. Die Römer wollen die Tochter des gegnerischen Anführers romanisieren.
In der Serie:
Heimabenteuer
Methusalix hat eine etwas größere und nur ernste Rolle
Babaorum ist das relevanteste Römerlager
Piraten haben eine größere Rolle
Epidimais hat einen Kurzauftritt
Der Dialekt der Averner (mit sch statt s/z) wie schon früher
Asterix fängt unter Einwirkung des Zaubertranks einen Pfeil und wirf ihn mit bloßer Hand kraftvoll und exakt zurück.
Anmerkungen:
Miesetrix ist ein überaus talentierter Späher und Spion, der quasi übermenschlich schleichen kann (ebenso sein Pferd). Er hat auch eine entsprechende Motivation, nämlich dass Vercingetorix die Averner favorisiert hat und ihn nicht beachtet hat. Das wird auch nie relativiert. Er ist ein durchgehend ernster Charakter.
Adrenaline wurde von 2 gallischen Kriegern, die auch klar beide eine Vaterrolle erfüllen, aufgezogen. Ihre Mutter wird nie erwähnt.
Das Heft bemüht sich um historische Querbezüge - sowohl die Seeschlacht als auch Adrenaline selbst sind lehrreich untertitelt.
Dass der Zaubertrank auch Superreaktion und Geschwindigkeit verleiht, ist zwar in der Detailliertheit neu, aber an sich irgendwie auch schlüssig und eigentlich inhärent notwendig.
Details/Pointen:
Adrenaline will keine Kleider anziehen, auch keine gotischen (Wortspiel mit dem Goth-Look, das abgelehnte Kleid hat sogar Nägel)
Letitbix erster Text ist eine Prosa-Übersetzung von "Imagine" (kein entsprechender Wortwitz mit Let it be allerdings)
neue Charaktere
Adrenaline, die Titelheldin
Monolitix und Mausklix, ihre Ziehväter und Avernerhäuptlinge
Aspix und Surimix, die Söhne von Verleihnix
Selfix, der Sohn von Automatix
Miesetrix, der Verräter
Nosferatus, dessen Schimmel
Blicktnix, (glücklose) Wache der Gallier
Letitbix, friedfertiger Seemann
Flocircus, römischer (Schiffs)kommandant
Ludvigamadeus, gotischer Sohn desselben
Rundheraus, Adjutant des Flocircus
Resümee: Eine solide Geschichte mit ein paar lustigen Pointen und guten neuen Charaktern.
vorläufiges Ranking: Top 10 / bestes Viertel
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Asterix und der Greif - Band 39 XXXIX
Asterix und der Greif - Band 39 XXXIX
(Text Ferri, Zeichnungen Conrad, Übersetzung Jöken)
Inhalt:
Ein Schamane der Sarmaten ruft Asterix, Obelix, Idefix und Miraculix zu Hilfe, weil die Römer eine Sarmatin gefangen genommen haben und eine Expedition in die winterliche Steppe durchführen.
Themen:
Die Weltsicht der Römer, ganz fremde Kulturen, die aber doch auch ähnlich sind, Gerüchte
In der Serie:
Reiseabenteur
Asterix zeigt sich als talentierter Schwert- und Nahkämpfer auch ohne Zaubertrank
Obelix kommt fast unter die Haube
Piraten werden nur ein einziges Mal (und zwar als unbeteiligte) erwähnt
Anmerkungen:
Bei den Comic-Sarmaten ziehen nur die Frauen in den Kampf und die Männer bleiben daheim. (Die historischen Sarmaten sind eine größere Gruppe mehrere ua Reitervölker aus der Gegend, wo bei einigen auch Frauen in den Kampf zogen, und die daher einer der möglichen Ursprünge der mythischen Amazonen sind).
Es ist nicht ganz schlüssig, wieso Obelix, der keinen Zaubertrank braucht, die Römer nicht gleich kurz und klein haut, aber dann wäre das Comic in ~8 Seiten fertig.
Terrine ruft Miraculix und Co mittels "Zaubertraum" zu Hilfe. Abgesehen von diversen Zaubertränken gab es sonst keine Magie.
Die "Lösung" am Ende ist eigentlich durchdacht und doch auch bodenständig.
Details/Pointen:
Der Humor speist sich aus den - aus Sicht der Gallier - vertauschen Geschlechterrollen und den ganzen Gerüchten, sowie den internen Konflikten der Römer
Die skythischen Späher reden wie eine Reisebroschüre
Neue Charakter (Auswahl):
Terrine, sarmatischer Schamane
Matrjoschkowa, sarmatische Anführerin
Kalaschnikowa, sarmatische Geisel
Ötkusine, Vater 4er Kinder
Casanowa, saramatische Kriegerin und Obelix' Love Interest
Wolverine, halbzahmer Wolf
Globulus, römischer Forscher
Brudercus, Zenturio und Expeditionsleiter
Ausdimaus, Gladiator und Großwildjäger
Fakenius, Legionär und Gerüchteverbreiterer
Dienstschlus, Veteran (römischer Dekurio?)
Indiesemsine, sarmatischer Holzlieferant und Obelix-Lookalike
Resüme: keine besonderen Höhe- oder Tiefpunkte, schlüssige Auflösung
vorläufiges Ranking: Am untersten Ende der bessere Hälfte
(Text Ferri, Zeichnungen Conrad, Übersetzung Jöken)
Inhalt:
Ein Schamane der Sarmaten ruft Asterix, Obelix, Idefix und Miraculix zu Hilfe, weil die Römer eine Sarmatin gefangen genommen haben und eine Expedition in die winterliche Steppe durchführen.
Themen:
Die Weltsicht der Römer, ganz fremde Kulturen, die aber doch auch ähnlich sind, Gerüchte
In der Serie:
Reiseabenteur
Asterix zeigt sich als talentierter Schwert- und Nahkämpfer auch ohne Zaubertrank
Obelix kommt fast unter die Haube
Piraten werden nur ein einziges Mal (und zwar als unbeteiligte) erwähnt
Anmerkungen:
Bei den Comic-Sarmaten ziehen nur die Frauen in den Kampf und die Männer bleiben daheim. (Die historischen Sarmaten sind eine größere Gruppe mehrere ua Reitervölker aus der Gegend, wo bei einigen auch Frauen in den Kampf zogen, und die daher einer der möglichen Ursprünge der mythischen Amazonen sind).
Es ist nicht ganz schlüssig, wieso Obelix, der keinen Zaubertrank braucht, die Römer nicht gleich kurz und klein haut, aber dann wäre das Comic in ~8 Seiten fertig.
Terrine ruft Miraculix und Co mittels "Zaubertraum" zu Hilfe. Abgesehen von diversen Zaubertränken gab es sonst keine Magie.
Die "Lösung" am Ende ist eigentlich durchdacht und doch auch bodenständig.
Details/Pointen:
Der Humor speist sich aus den - aus Sicht der Gallier - vertauschen Geschlechterrollen und den ganzen Gerüchten, sowie den internen Konflikten der Römer
Die skythischen Späher reden wie eine Reisebroschüre
Neue Charakter (Auswahl):
Terrine, sarmatischer Schamane
Matrjoschkowa, sarmatische Anführerin
Kalaschnikowa, sarmatische Geisel
Ötkusine, Vater 4er Kinder
Casanowa, saramatische Kriegerin und Obelix' Love Interest
Wolverine, halbzahmer Wolf
Globulus, römischer Forscher
Brudercus, Zenturio und Expeditionsleiter
Ausdimaus, Gladiator und Großwildjäger
Fakenius, Legionär und Gerüchteverbreiterer
Dienstschlus, Veteran (römischer Dekurio?)
Indiesemsine, sarmatischer Holzlieferant und Obelix-Lookalike
Resüme: keine besonderen Höhe- oder Tiefpunkte, schlüssige Auflösung
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Das Geschenk Cäsars - Band 21 XXI
Das Geschenk Cäsars - Band 21 XXI
(Text Goscinny, Zecihnungen Uderzo, Übersetzung Kabatek, 1974)
Inhalt:
Cäsar schenkt einem trunkenen und auch sonst unbrauchbaren Legionär das gallische Dorf, welches dieser aber zunächst an einen Wirt weitergibt, was im Dorf zu Konflikten führt.
Themen:
Fremde, (fehlender) Zusammenhalt, Wahlen und Basidemokratie
In der Serie:
Heimabenteuer mit viel Streiterei
Rämer verwenden Katapulte und andere Kriegsmaschinen
Obelix und Asterix haben die selbe (jugendliche?) Verehrerin
Piraten werden nur erwähnt, aber nicht gezeigt
Majestix ist offensichtlich gewählt aber ohne fixe Amtszeit
Majestix hat 2 unterschiedlich große, namenslose Schildträger
Asterix zeigt sich als talentierter Schwert- und Nahkämpfer auch ohne Zaubertrank
Troubadix sitzt mit am Tisch
Laudanum
Anmerkungen:
Dienstzeit der Legionäre (20 Jahre) scheint historisch korrekt zu sein
Asterix ritzt ein Z in die Tunika seines Gegners. Das mag eine Anspielung auf Zechine sein oder um die spätere Eifersucht von Obelix zu erklären, in der Geschichte selbst macht es überhaupt keinen Sinn
Details/Pointen:
Dieses Asterixheft versucht relativ wenig, lustig zu sein. Die Querelen und Wahlkampf im Dorf haben eine gewisse Komik, aber ein allfällige Humor speist sich aus der bloßen Außenposition.
Ein paar ganz klassische Zitate: "Ich habe nichts gegen Fremde, einige meiner besten Freunde sind Fremde, aber diese Fremden sind nicht von hier" und "Das ist der Duft des Meeres" - "Fische die so riechen, haben das Meer schon lange nicht mehr gesehen"
Neue Charaktere:
Orthopädix, (glückloser) Wirt und Wahlkämpfer
Gelatine, dessen Gatin
Zechine, deren Tochter
Keinentschluss, trunkener Ex-Legionär
Hochgenus, (Ex-)Legionär und (Ex-)Optio
Zusammenschluss, Zenturio von Laudanum
Resüme: Es ist eigentlich eine durchdachte, dramaturgisch konsistente Geschichte mit plausiblen, aber relativ vorhersehbaren Ende
vorläufiges Ranking: Es ist objektiv gesehen eigentlich ganz gut und was den Wahlkampf anbelangt schon satirisch, aber mir persönlich sagt es irgendwie nicht so zu
(Text Goscinny, Zecihnungen Uderzo, Übersetzung Kabatek, 1974)
Inhalt:
Cäsar schenkt einem trunkenen und auch sonst unbrauchbaren Legionär das gallische Dorf, welches dieser aber zunächst an einen Wirt weitergibt, was im Dorf zu Konflikten führt.
Themen:
Fremde, (fehlender) Zusammenhalt, Wahlen und Basidemokratie
In der Serie:
Heimabenteuer mit viel Streiterei
Rämer verwenden Katapulte und andere Kriegsmaschinen
Obelix und Asterix haben die selbe (jugendliche?) Verehrerin
Piraten werden nur erwähnt, aber nicht gezeigt
Majestix ist offensichtlich gewählt aber ohne fixe Amtszeit
Majestix hat 2 unterschiedlich große, namenslose Schildträger
Asterix zeigt sich als talentierter Schwert- und Nahkämpfer auch ohne Zaubertrank
Troubadix sitzt mit am Tisch
Laudanum
Anmerkungen:
Dienstzeit der Legionäre (20 Jahre) scheint historisch korrekt zu sein
Asterix ritzt ein Z in die Tunika seines Gegners. Das mag eine Anspielung auf Zechine sein oder um die spätere Eifersucht von Obelix zu erklären, in der Geschichte selbst macht es überhaupt keinen Sinn
Details/Pointen:
Dieses Asterixheft versucht relativ wenig, lustig zu sein. Die Querelen und Wahlkampf im Dorf haben eine gewisse Komik, aber ein allfällige Humor speist sich aus der bloßen Außenposition.
Ein paar ganz klassische Zitate: "Ich habe nichts gegen Fremde, einige meiner besten Freunde sind Fremde, aber diese Fremden sind nicht von hier" und "Das ist der Duft des Meeres" - "Fische die so riechen, haben das Meer schon lange nicht mehr gesehen"
Neue Charaktere:
Orthopädix, (glückloser) Wirt und Wahlkämpfer
Gelatine, dessen Gatin
Zechine, deren Tochter
Keinentschluss, trunkener Ex-Legionär
Hochgenus, (Ex-)Legionär und (Ex-)Optio
Zusammenschluss, Zenturio von Laudanum
Resüme: Es ist eigentlich eine durchdachte, dramaturgisch konsistente Geschichte mit plausiblen, aber relativ vorhersehbaren Ende
vorläufiges Ranking: Es ist objektiv gesehen eigentlich ganz gut und was den Wahlkampf anbelangt schon satirisch, aber mir persönlich sagt es irgendwie nicht so zu