Was sich der ORF immer einfallen lässt - das Blog-im-Blog zum österreichischen Rundfunk

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Was sich der ORF immer einfallen lässt - das Blog-im-Blog zum österreichischen Rundfunk

Post by dejost »

Der ORF, als öffentlich- rechtlicher Rundfunksender, von unseren Gebühren und unseren Steuern finanziert geht als (Quasi-)Leitmedium uns alle an.
Die private Konkurrenz hat vielleicht auf dem Unterhaltungssektor etwas Boden gut gemacht, die politische Relevanz oszilliert aber noch um Null.

Der Wichtigkeit des ORFs entsprechend muss dieser auch kritisch beäugt werden. Dazu dient dieses Topic insbesondere.

Der frühere Titel "Warum ich froh wäre, weiterhin ORF Gebühren befreit zu sein" rührte daher, dass ich zu meiner Studienzeit von den Rundfunkgebühren befreit war, dann aber eben nicht mehr.

Sport: Ich schaue mir keinen Sport im Fernsehen an. Gelegentlich bei Olympia oder so, aber Skispringen, - fahren, F1 finde ich ziemlich langweilig und auch beim Fußball zuzusehen macht mir keine rechte Freude.
Aber sehr stark hinein spielt der Umstand, dass ich die ORF Sport- Moderatoren (gibt es weibliche auch?) nicht aushalte.

Das geht so weit, dass ich mir den Dominoday nicht ansehe, nicht (nur) weil es nicht so wahnsinnig aufregend ist, sondern weil ich weiß, dass ich Seeger & Assinger keine 10 Minuten aushalten kann (auch ein Grund, weswegen ich mir die Melonenshow nicht anschaue).

Manchmal werden sie ja mit einem Ex- Profi kombiniert. Den kann man meist entschuldigen, weil der hat meistens schon bewiesen, dass er irgendetwas kann. Die Moderatoren haben diesen Beweis meines Wissens meist noch nicht erfolgreich erbracht.

Gelegentlich passiert es dann doch, dass ich ein paar Sekunden ORF- Sport mitbekomme. Meist vor oder nach dem GC- spielen.

So heute.
Biathlon. Mannschaft. Damen.
Eine chinesische (Bi-)Athletin legt an, stehend, und trifft 1 von 5 (ich kenn mich nicht aus mit Biathlon, aber ich vermute dass stehend von den 3 Positionen die schwierigste ist). Worauf hin sie irgendetwas (ziemlich wahrscheinlich auf chinesisch) sagt und weiterfährt.
Einer der Moderatoren vermutet, dass sie einen chinesischen Fluch geäußert hat, zugegeben, recht wahrscheinlich. Daraufhin lachen sie sie aus.
Last edited by dejost on 17 Dec 2008, 09:27, edited 3 times in total.

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orf.at

Claudia Schiffer in London ausgeraubt

http://orf.at/ticker/203433.html?tmp=3091

Was aber ist passiert?

Es wurde bei ihr eingebrochen, bemerkt wurde es erst am nächsten Morgen.

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Post by dejost »

ORF.at wrote:Die Archäologin wolle nun ihrem Wunsch entsprechend fernab der Öffentlichkeit zunächst einige Tage mit ihrer Tochter verbringen, bestätigte gestern das Auswärtige Amt in Berlin. Wohin die 43-Jährige reiste, blieb unklar.
Hm, wieso hat sie wohl nicht gesagt, wo sie hinfährt, um fernab der Öffentlichkeit ungestört mit ihrer Tochter nach der Entführung in Ruhe gelassen zu werden...

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Post by dejost »

"Storys zur Ortstafelfrage
In dieser Zusammenstellung finden Sie Links zu allen Artikeln, die wir seit Juli 2005 zum Thema "Ortstafelfrage" veröffentlicht haben. Die aktuellsten Beiträge finden Sie an der Spitze der Liste.

Zu diesem tragischen Ereignis kann nicht gepostet werden."


Das ist aber wahrscheinlich doch verständlich, wenn man bedenkt wieviel extrem rechte Kampfposter im ORF Forum sind.
Die Formulierung passt aber im Hinblick darauf, dass wir Landeshauptleute haben, die am Verfassungsrechtsinstitut gearbeitet haben, die Verfassung aber bestenfalls als Empfehlung sehen und die glauben, die Mehrheit soll über den Minderheitenschutz bestimmen.
Wolfang Schüssel aber ist sehr positiv aufgefallen, weil er dem Problem diesmal die Stirn geboten hat und sich äußerte:
"Sie können über Minderheitenrechte keine Mehrheitsabstimmung durchführen"
"Es ist völlig klar, dass die Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofes eins zu eins umzusetzen sind. Das kann in einem Rechtsstaat keine Frage sein"

Edit: Einen Teilrückzieher hat der Bundeskanzler noch am selben Tag gemacht: Er will Zeit dafür.

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Post by dejost »

Anläßlich eines Mozart- Tests mit ganzen 6 schwierigen Fragen mit dem Titel "Was wissen sie von (sic!) Mozart" ein Post des Users satirikus
Sah Mozart wirklich so scheiße aus, wie er immer dargestellt wird?
.) ja
.) viel schlimmer

Mit welcher Umdrehungszahl rotiert Wolferl nun?
.) gar nicht
.) 2500/s in einem Grab
.) 2500/s in den anderen

Wer verarscht Mozart am meisten?
.) Milos Forman
.) schnapserltirol
.) der ORF
(hier hat er nicht dazu geschrieben, ob bewusst oder unbewusst. Im letzterm Fall hätte der ORF klar die Nase vorn. Vielleicht sogar vor dem Hersteller der Mozartwurst)

Warum ist das Mozartjahr jetzt schon zu Ende?
.) Schnauze bereits jetzt voll

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Post by dejost »

Der Orf hat dieses Programm/Spiel welches ORF Ski Challenge oder so ähnlich heißt und welches aufgrund der Reichweite des ORF und vor allem der Homepage sehr viel Leute spielen. So weit so gut.
Der Orf bewirbt es auch, wieso auch nicht.

Aber warum regelmäßig wenn in diesem Spiel irgendwas wichtiges passiert, es fette Anzeigen bei den Schlagzeilen stehen müssen, die 1/5 der sonstigen Schlagzeilen-Fläche belegen, sehe ich nun wieder nicht ein.

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von orf.at, 27 01 06
Vier Monate bedingt wegen fahrlässiger Tötung: Dieses Urteil ist heute Nachmittag am Salzburger Landesgericht gegen den Schauspieler Karl Merkatz nach dessen tödlichem Verkehrsunfall im Herbst 2005 gesprochen worden.
Falls ich mal einen tödlichen Verkehrsunfall habe, bin ich danach eher am Friedhof als nicht im Gefängnis zu finden.

Davon abgesehen ist das Urteil, 4 Monate bedingt iZw etwas mild, aber ich kenn die genauen Umstände nicht.
Bei Prominenten bin ich halt eher skeptisch.

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Skispringen. Das ist der Sport, wo die Leute weit springen, und dann je nachdem ob sie schön springen oder nicht, die entscheidenden Punkte vergeben werden.

Am Samstag den 28. Jänner 06 ist ein italienischer Springer bei der Landung gestürzt.
Beim zweiten Sprung ist er recht schief abgesprungen und wieder gestürzt, konnte aber Schlimmeres vermeiden.

Später erzählte Andi Goldberger, *1972, mir eher durch seine Kokseskapaden (aber ohne Kate Moss, soweit ich weiß) bekannt, kurzweilig und leicht verständlich, dass beim ersten Sturz sich etwas an seiner Bindung verstellt hat, weswegen er beim zweiten Mal gestürzt ist.
Offensichtlich hat er es aber nicht für seinen ORF- Sport- Co- Moderator gut genug erklärt (oder er hat zuviel lange Wörter verwendet), denn der hat gefragt, wie das denn bei einem Auto wäre (offensichtlich die einzige andere Art von Fortbewegung, die dieser Sportreporter kennt).
Als Goldberger geantwortet hätte, hatte ich schon abgedreht.
Ich frage mich ob er gesagt hat: "Du, Autos fliegen nicht."
Last edited by dejost on 14 May 2006, 15:44, edited 1 time in total.

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Olympia: Eisschnellläufer Fabris schockt Weltelite
Schlagzeile auf orf.at am 22 02 06

Und womit hat Herr Fabris die Weltelite geschockt?
Nur damit, dass er Gold gewonnen hat. Sonst hat er nichts Schockierendes gemacht.

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Gerade habe ich gesehen, wie sich Stadler und Scheuch im Report aufs Ärgste befetzt haben. Das war sehr lustig.

Trotzdem vermisse ich Niveau und Neutralität schmerzlich in dieser Sendung, was sich ganz besonders zeigt dass sie einen Sendeteil namens "Reportfakten" haben; alleine legt der Titel nur halt nahe, was sowieso vermutet wird: Sonst nur Meinungen.

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Post by dejost »

Fendrich - Koks - Äffare. Leider sogar in diesem meinem Blog breitgetreten.

Der ORF unterbietet aber fast die Bildzeitung, indem der seine Exfrau einlädt in Frühstück bei mir, sonst eine der wenigen Ö3 Sendungen mit einem hauch Niveau, und sie vor allem frühre Aussagen von Fendrich, tw aus frühren Frühstück bei mir - Sendungen, kommentieren läßt, sie drüber mutmaßen läßt, wie's ihm so geht usw. Ein bisschen Schleichwerbung für ihre Firma und den ebenfalls als Musiker sich betätigenden Sohn (Name von mir vergessen) hatte auch noch Platz.

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Post by dejost »

Armin Wolf wurde mit dem Robert Hochner Preis (ob sich Hochner, weil es diesen Preis gibt, im Grabe umdreht?) ausgezeichnet und hat im Zuge dessen eine sehr kritische Rede gehalten.
Ich frage mich, ob diese erblickten Kritikpunkte Grund sind, wieso er immer zynischer bei seinen Kommentaren wird (so sehr dass es schon fast unobjektiv wirkt)

Die Rede ist von der standard hp (link nicht mehr verfügbar) übernommen:
Wenn ich schon einen Preis bekomme, der in seinen Ausschreibungskriterien ausdrücklich eine "kritische Haltung gegen über Machthabern aller Art" voraussetzt – dann möchte ich diese Gelegenheit auch benützen, ein paar kritische Anmerkungen zu einem Thema zu machen, das mich und viele Kollegen und Kolleginnen im ORF in diesen Wochen sehr beschäftigt.

Zitat: "Man hat ein Unternehmen zum Teil unter Kontrolle gekriegt, und zwar durch subtile Änderungen im nicht sichtbaren Bereich. Ist da tatsächlich eine neue Qualität? Geschimpft über solche Dinge ist beim ORF ja immer worden. Es ist in dieser Brutalität, glaube ich, neu." Das hat Robert Hochner gesagt – vor genau fünf Jahren in seinem letzten großen Interview mit dem "Falter", gefragt über den Einfluss der Politik im ORF.

Ist es seither besser geworden? Ich glaube, Nein. Eher im Gegenteil. Das hat meiner Meinung nach zwei grundlegende Ursachen: Eine außerhalb des ORF und eine im Unternehmen selbst.

Die interne Ursache liegt in unserer gegenwärtigen Struktur: wie die Informationsabteilung des ORF organisiert ist. Das mag auf den ersten Blick nicht so wichtig erscheinen, hat aber in der Praxis enorme Konsequenzen. Mehr als zwei Drittel der Österreicher sagen, das Fernsehen sei für sie die wichtigste Informationsquelle über Politik. Und für etwa ebenso viele Menschen ist das Fernsehen das glaubwürdigste Medium.

Aber in der Fernseh-Information über österreichische Politik, hat der ORF nach wie vor de facto ein Monopol. Natürlich nicht formal – aber in der Realität, weil die wenige politische Information über Österreich, die von der kommerziellen Konkurrenz angeboten wird, kaum Zuseher findet. Weil Demokratie aber Meinungsvielfalt voraussetzt, ist ein Monopol in einem demokratiepolitisch so essenziellen Bereich nur durch eines zu rechtfertigen: durch maximalen inneren Pluralismus.

Und wie schaut es da in den letzten Jahren im ORF aus? Wenn sämtliche Informationssendungen, von der "9-Uhr-ZiB" bis zur "ZiB 3", vom "Report" bis "Offen gesagt", von der "Pressestunde" bis "Thema", vom "Hohen Haus" bis zum "Weltjournal" einer einzigen Person unterstehen, die von den O-Tönen in der "ZiB 1" über die Studiogäste in der "ZiB 2", von den Disussionsteilnehmern in "Offen gesagt" bis zur Themenauswahl im "Report" alles letztentscheiden kann, dann konzentriert das extrem viel Macht in der Hand einer Person.

Wenn diese Person dann jemand wäre, der diese Macht auch tatsächlich ausübt, könnte man ihm das gar nicht vorwerfen – so ist der ORF eben derzeit konstruiert. Aber in funktionierenden demokratischen Systemen wird Macht üblicherweise so geregelt und verteilt, dass auch die maximale Auslegung von Kompetenzen nicht zu einer einseitigen Machtkonzentration führen kann.

Was die ORF-Information unbedingt braucht, ist redaktionelle und inhaltliche Pluralität. Und dafür braucht es, glaube ich, wieder unabhängige Sendungsredaktionen mit eigenen Redakteuren und Reportern und mit echten, tatsächlich entscheidungsbefugten Sendungsverantwortlichen, die nicht nur so heißen, sondern die auch tatsächlich verantwortlich sind und die nicht bei jedem Studiogast und jedem Diskussionsthema erst nachfragen müssen – sondern die miteinander mit ihren Redaktionen in einem gesunden inhaltlichen und kreativen Wettbewerb stehen: um die relevanteren Geschichten, die besseren Recherchen, die spannenderen Gäste, die klügeren Analysen und die aufregenderen Gestaltungsformen. Schlicht: um die bestmögliche Information.

Nur durch einen solchen internen Wettbewerb und die daraus entstehende Vielfalt an Inhalten und Meinungen lässt sich in einer funktionierenden Demokratie ein De-facto-Monopol rechtfertigen.

Der zweite Grund für die Misere liegt außerhalb des ORF – und er ist im folgenden Zitat treffend zusammengefasst: "Noch nie in der Geschichte der Zweiten Republik wurde der medienpolitische Machtanspruch so ungeniert artikuliert wie unter der 'Wenderegierung'. (...) Der ORF wird als Besitz betrachtet, Politiker fühlen sich als Hausherren. (...) Eine neue Facette im System ist die Unverfrorenheit, mit der die politischen Parteien ihre Kandidaten aufstellen und bewerben."

Das schreibt Heinrich Neisser, ein Intim-Kenner der österreichischen Politik und kein Linksextremer, in einem Buch über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, das in wenigen Tagen erscheinen wird.

Die nahezu hemmungslose Einflussnahme der Politik auf den ORF ist natürlich kein neues Phänomen – und immer wenn ein SPÖ-Politiker in den letzten Jahren lautstark die Unabhängigkeit des ORF und seiner Journalisten verteidigt, frage ich mich, ob da die kollektive Amnesie ausgebrochen ist. Danke, das war damals schon schlimm genug. Viel zu schlimm, und wir haben uns als Redakteure auch oft genug und auch öffentlich dagegen gewehrt.

Und trotzdem. Es gibt die Zeit vor dem Februar 2000 und es gibt die Zeit seither. Und das ist ein Unterschied.

Das hängt gar nicht notwendigerweise mit den handelnden Personen zusammen, glaube ich – sondern damit, dass es in Österreich viele Jahrzehnte lang eine permanente Große Koalition gegeben hat: erst informell über eine fast allmächtige Sozialpartnerschaft, und ab 1986 dann auch formell in der Regierung.

Im ORF hat das für eine Art "Gleichgewicht des Schreckens" gesorgt. Beide großen politischen Lager haben ihre Parteigänger promoviert. Und weil beide Großparteien einigermaßen große Personalreserven hatten, waren – gar nicht selten – auch sehr fähige Leute darunter. Und daneben auch noch kluge, unabhängige Journalisten, die oft gegen ihren Willen einem Lager zu gerechnet wurden. Idealzustand war das natürlich keiner. Aber seit der so genannten "Wende", und ganz besonders seit 2002, ist es nochmal anders: Heute dominiert nur mehr ein politisches Lager. Und vom Gleichgewicht ist nur mehr der Schrecken geblieben.

Die große Regierungspartei hatte dabei im ORF als primäres Anliegen, die "roten G'frieser" (Sie erinnern sich: ein Zitat von Andreas Khol, für das er sich allerdings später entschuldigt hat.) vom Schirm zu räumen und die anderen wollten – endlich! – auch ihre Leute an die Schaltstellen hieven. Die hatten nur das Problem, dass hinten und vorn die Personalreserven fehlen.

Vor ein paar Wochen habe ich in einem Magazin gelesen, dass sich die Regierungskoalition nun über eine "Paket-Lösung", wie das so schön heißt, für die Besetzung der künftigen Spitzenfunktionen im ORF geeinigt hätte. Chefredakteur der "ZiB"-Redaktion sollte demnach ein ehemaliger Chef der ÖVP-Pressestelle werden, Chef der ORF-Magazine ein ehemaliger Chefredakteur der FPÖ-Parteizeitung und Aula-Autor, und ORF-Generalseketärin sollte, stand zu lesen, die engste Mitarbeiterin des Bundeskanzlers werden.

Das Erschreckende daran ist nicht einmal, ob diese Meldung tatsächlich der Realität entspricht. Das Erschreckende ist, dass sie im ORF heute nahezu jeder Journalist für realistisch hält.

Vor gut zwei Monaten hat mir ein prominenter Stiftungsrat, der einer Regierungspartei sehr nahe steht – ganz ungefragt – geklagt, wie riesig der politische Druck sei, bestimmte Personen in die nächste ORF-Führung zu bestellen. Sie werden jetzt sagen: Wie ist das möglich? Der ORF ist doch entpolitisiert und die Stiftungsräte sind völlig unabhängig ...

Aber weil diese Personal-Entscheidungen in diesen Wochen fallen und die Entwicklung des ORF in den nächsten fünf Jahren grundlegend bestimmen werden, möchte ich diese Gelegenheit zum Abschluss für einen Appell an diese 35 unabhängigen Stiftungsräte nützen.

Es könnte für ihre personellen Überlegungen doch eine ganz einfache Regel geben: Aufklärerischer, kritischer und spannender Journalismus, den wir uns doch alle für den ORF wünschen, braucht neben Kompetenz, Urteilsfähigkeit und Engagement vor allem eines: Unabhängigkeit und kritische Distanz. Wenn sich also eine Partei – und ganz egal welche, das ist mir schon wichtig – ganz besonders für bestimmte Personen stark macht, dann sollte das einen grundsätzlich misstrauisch machen. Sehr misstrauisch sogar. Für unabhängige und kritische Journalisten machen sich üblicherweise keine Politiker stark. Parteien wünschen sich normalerweise Parteigänger – nicht kritische Beobachter. Das ist zwar demokratiepolitisch kurzsichtig, aber leider nicht nur österreichische Realität.

Im ORF – diesem für den demokratischen Diskurs in Österreich wahrscheinlich wichtigsten Medium – arbeiten viele der kompetentesten und besten Journalistinnen und Journalisten des Landes. Sie sind unabhängig, unbequem und unberechenbar. Bei der Entscheidung, wer im ORF in den nächsten Jahren führende Positionen einnehmen wird, sollte letztlich nur eine Überlegung wichtig sein: Wer ist in der Lage, das beste, informativste, klügste, spannendste, vielfältigste und insgesamt aufregendste Programm zu machen? Auch wenn sich die Parteisekretariate dieses Landes – alle Parteisekretariate! – jeden einzelnen Tag darüber ärgern.

Ein letztes Zitat: "Nichts hassen Politiker mehr als das Gefühl, dass an einer Stelle, die für sie aus irgendeinem Grunde wichtig sein könnte, einer sitzt, der in irgendeiner Form unberechenbar ist. (...) Denn kritischer Journalismus heißt in Wirklichkeit für sie: Feindbild. Na klar. Aus ihrer Sicht logisch. Sie machen den Käse, und wir bohren die Löcher hinein."

Das hat Robert Hochner gesagt – im Mai 2001 in seinem letzten Interview. In diesem Sinn – vielen Dank für diese Auszeichnung.
Der der ORF selber wenig überraschend über sowas niemals nicht berichtet, auch hier wieder vom standard kopiert:
ORF-Generaldirektorin Monika Lindner Armin Wolfs Dankesrede anlässlich der Verleihung des Robert Hochner-Preises in einer Aussendung: "Die in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe von Redakteur Armin Wolf gegen Journalistinnen und Journalisten und das Management des ORF betreffend Parteieneinfluss und mangelnde Unabhängigkeit sind entschieden zurückzuweisen, weil sie Teil der politischen Interessenlandschaft sind, in die der ORF gestellt ist. Der Vorwurf ungenügender innerer Pluralität im ORF, also mangelnder Vielfalt weltanschaulicher Positionen unter den Redakteurinnen und Redakteuren, wird schon dadurch widerlegt, dass Armin Wolf selbst als Wortführer der Unternehmenskritik auftritt. Solche Unternehmensschelte durch Mitarbeiter bedauere ich als Geschäftsführerin, weil es von mangelnder Solidarität zeugt, nicht das Gespräch im Unternehmen zu suchen, sondern die öffentliche Selbstinszenierung zu wählen."

Die von Wolf kritisierten Strukturen in der Informationsdirektion Fernsehen seien international üblich und wirtschaftlich zweckmäßig. "Für die Information gelten nach wie vor die Postulate der Unabhängigkeit, der Objektivität und der Meinungsvielfalt uneingeschränkt. Von diesem Kurs wird sich das Unternehmen unter meiner Führung durch interessenpolitische Zwischenrufe und Selbstdarstellungsbedürfnisse Einzelner nicht abbringen lassen. Das gilt gerade angesichts der bevorstehenden Nationalratswahl, die vom Versuch politischer Kräfte begleitet sein könnte, den ORF zum Wahlkampfthema zu machen. Diesen Tendenzen sollte man im Interesse des Unternehmens keine Nahrung geben. Eine sachliche Debatte in den zuständigen Gremien des ORF ist jederzeit möglich. Wenn aber ein Mitarbeiter glaubt, er müsse durch öffentliche Brandreden seinem Namen Ehre machen, so ist dieses Verhalten als unangemessen zurückzuweisen", so die ORF-Chefin.

ORF-Informationsdirektor Draxler stellt in einer Aussendung fest: "Die Entscheidungsabläufe in der Hauptabteilung Fernsehinformation liegen in der Hand von insgesamt zehn Sendungsverantwortlichen, drei Ressortchefs und einem Chefredakteur, die weitestgehend unabhängig agieren und damit eine pluralistische Programm- und Informationsgestaltung sichern. Von den sendungsverantwortlichen Redakteuren und Ressortleitern, unter anderen Johannes Fischer ('Thema'), Franz Kössler ('Weltjournal'), Robert Stoppacher ('Hohes Haus' und Parlamentssendungen), Gerhard Jelinek ('Report' und Diskussionssendungen), hat es in dieser Geschäftsführungsperiode keinerlei Kritik an einer Einschränkung ihrer journalistischen Unabhängigkeit gegeben."

Die Wiedereinführung der Fachressorts habe laut einer Fessel-GfK-Studie zu einer Steigerung der journalistischen Qualität der TV-Nachrichtensendungen geführt, so Draxler. Die kritisierte Struktur in der TV-Information "war die Konsequenz aus heftiger Kritik des ORF-Kuratoriums sowie der Hörer- und Sehervertretung des ORF am damaligen System wegen unwirtschaftlicher Parallelstrukturen und Ressourcen-Vergeudung. Neben der journalistischen Notwendigkeit war die Strukturänderung auch ein Gebot der Sparsamkeit."
Zu sagen: Pluralität gibt's eh, weil der Wolf sagt ja was dagegen ist ein äußerst schwaches Argument.
Dass es int'l üblich ist, dass in Medienunternehmen einer über so viel Macht verfügt mag auch stimmen. Aber wenn sie zugehört hätte, kritisert er das insbesonders deswegen weil der ORF ein de facto Monopol auf Politfernsehen hat, was, genauso wie die Mediaprint, sonst wohl eher auch int'l selten ist.
Wie sehr das mit den "Postulate[n] der Unabhängigkeit, der Objektivität und der Meinungsvielfalt" stimmt, kann jedeR beurteilen, der mal den Report angeschaut hat oder Offen gesagt.
Der Vorwurf mit der Selbstinszenierung mag stimmen, wenn man das Bedürfnis zu Selbstdarstellung nicht hat, wird man wohl auch nicht Nachrichtensprecher. Ob das jetzt nett oder schlau von ihm ist, kann auch diskutiert werden. Aber auf einen (halbwegs) sachlichen Vorwurf mit einem (ziemlich) persönlichen Angriff zu reagieren zeugt entweder von mangelnder Führungsfähigkeit, persönlicher Betroffenheit oder davon, dass man den Vorwürfe auf sachlicher Ebenene nichts entgegensetzen kann.
Zu klären bleibt vielleicht aber doch noch, ob Wolf nicht ein persönliches Problem mit Mück.
Last edited by dejost on 17 Dec 2008, 09:23, edited 1 time in total.

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Post by dejost »

Hübsch ist, wie jetzt plötzlich die "unabhängigen Stiftungsräte" plötzlich aus den Straußenhügeln auftauchen und sagen "jaja, hat schon recht, der wolf, da sollte man vielleicht doch mal was machen oder so" (siehe wieder berichte auf standard.at)

Ich nehme Wetten an, wie lange Wolf noch die ZIB2 macht.
Die Quoten, dass er keine Sommergespräche mehr macht, sind schon zu niedrigt.
Wolf zum Privatfernsehen? So weit wird es hoffentlich nicht kommen (es sei denn, das Privatfernsehen wird plötzlich gut..)

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Andy Knoll.

Andy Knoll ist echt ein Tiefpunkt im ORF.

Zunächst sollte ihm mal wer den Unterschied zwischen Moderation und Kommentator erklären, bevor man ihn an ein Micro läßt.

Zweites ist es gefährlich, wenn man sich für witzig hält, sogar wenn man es ist.
Und drittens ist er es nicht.

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Post by dejost »

dejost wrote:Ok, die ZIB2 ist ja selten witzig.

Aber Wolf vs Westentasche ist schon sehr komisch:

Wolf steht quasi unter Schock, als ihm Westy vorwirft, dass er eine Brandrede gegen den ORF gehalten und immer wieder Anspielungen darauf zu bringen.

"Ich will ein Brückenbauer sein" Westentaler


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Post by dejost »

Immerhin berichtet der ORF jetzt selbst drüber (290506)

Mal sehen ob es so einen Effekt erreicht wie das Rundfunkvolksbegehren in den 60ern...

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Post by harald »

Also, da du immer gegen die GIS wetterst, hier mal wieder was Neues. Diesmal schießt sich die ArgeDaten auf die GIS ein. Grund:
Antrag zur Gebührenbefreiung wird zum Datenmissbrauch genutzt
Was hat die GIS gemacht: Sie fragt die Sozialversicherungsnummer ab, obwohl sie dazu ja nur bei Mißbrauchsverdacht berechtigt wäre!

http://www2.argedaten.at/php/cms_monito ... s=86492vtq
--Harald
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Post by dejost »

Und hier ein Lehrbuch- Beispiel für schlechte Recherche:
D: Bußgeld für Spam-Mails
Die deutsche Regierung will Spam-Mails mit einem neuen Gesetz bekämpfen. Charakter und Herkunft einer E-Mail-Werbung müssen sich künftig bereits aus Kopf- und Betreffzeile der Nachricht ergeben. Bei Verstößen soll ein Bußgeld drohen.


"Wer absichtlich den Absender oder den kommerziellen Charakter einer E-Mail verschleiert, kann mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro belangt werden", sagte der deutsche Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) betonte, auch Unternehmen könnten sich nun gegen massenhafte Werbe-Mails wehren.
Wir gehen mal davon aus, dass das stimmt.

In Aut ist die Gesetzeslage übrigens so:

§ 107 Telekommunikationsgesetz

(2) Die Zusendung einer elektronischen Post – einschließlich SMS –
ist ohne vorherige Einwilligung des Empfängers unzulässig, wenn
1. die Zusendung zu Zwecken der Direktwerbung erfolgt oder
2. an mehr als 50 Empfänger gerichtet ist.

(Ein paar enge Ausnahmen gibt's noch).

Die Strafe dagegen ist bei Verstoß 37 000€ (§ 109 Abs 2).

Bei uns ist also nicht nur verschleiertes Spam verboten, sondern jede Form von Spam, sofern eben nicht zugestimmt wurde.

Neuigkeitswert der Nachricht: Marginal größer als 0.

(War übrigens vor einiger Zeit auch noch in Diskussion für eine der "Internetz" Richtlinien der EU, dass Werbeemails im Betreff als solche gekennzeichnet werden müssen, ist dann aber wieder fallen gelassen worden.)

harald
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Post by harald »

http://www.orf-gis.at/aktuell.php?id=39
Rundfunkgebühren: Sind PC´s mit Internetanschluss gebührenpflichtig?

GIS: Keinesfalls Doppelgebührenverrechnung geplant

In den Medien finden sich zur Zeit wiederholt Berichte über die mögliche Gebührenpflicht von Computern. Diese Berichte wurden durch die geplanten Änderungen in Deutschland initiiert. Aufgeworfen wird vor allem die Frage, ob ein PC gebührenpflichtig ist, wenn durch ihn Rundfunkempfang möglich ist.

Gemäß § 2, Abs. 1 Rundfunkgebührengesetz (RGG) hat, "wer eine Rundfunkempfangseinrichtung in Gebäuden betreibt, Gebühren zu entrichten."
Als Empfangseinrichtung gilt jedes Gerät, das den Empfang von Rundfunk optisch und /oder akustisch wahrnehmbar machen kann.
Auch ein Computer mit Internetanschluss oder TV-Karte wäre aufgrund des Angebots in der Lage, Radioprogramme und TV-Programme zu empfangen und abzuspielen.

Privathaushalte zahlen nur eine Gebühr für Rundfunkempfang

Privathaushalte entrichten für einen Standort eine Gebühr, unabhängig davon, wie viele Rundfunkempfangsgeräte sich dort befinden.

Wäre ein Computer das einzige Rundfunkempfangsgerät - was in der Praxis eher selten der Fall ist - besteht, entsprechend dem RGG, Gebührenpflicht.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass es sich primär um einen PC handelt, sondern damit, dass an diesem Standort dadurch der Empfang von Rundfunk möglich ist.

Gebührenpflicht von Unternehmen – Zehnerregelung für PC´s nicht zutreffend

Auch Firmen sind Standorte und daher gebührenpflichtig.

Der Fokus der GIS Gebühren Info Service GmbH. liegt auf betriebsbereiten Radio- und Fernsehgeräten. Diese sind auch in Unternehmen in großer Zahl vorhanden. Rund 120.000 der 350.000 Unternehmen bzw. Institutionen in Österreich sind bereits Kunden der GIS und entrichten ihre Gebühren ordnungsgemäß.

Bei größeren Unternehmen gibt es die sogenannte 10er Regel (pro zehn Geräte eine Gebühr). Allerdings bestehen hier mehrere Ausnahmen – z.B. nur eine Gebühr für Hotels, Elektrohändler, Pensionistenheime, etc.

Das Rundfunkgebührengesetz normiert zwar, dass in Unternehmen pro zehn Rundfunkempfangseinrichtungen (in der praktischen Auslegung also Radios oder TV-Geräte) eine Gebühr zu entrichten ist, aber in keinster Form hat der Gesetzgeber daran gedacht, pro zehn PC´s in einem Unternehmen eine Gebühr zu fordern.

Es ist nicht im Interesse der GIS, sämtliche in Unternehmen und Institutionen befindlichen internettauglichen Geräte mit einer Rundfunkgebühr zu belegen. Keinesfalls ist es beabsichtigt, Doppelgebührenverrechnungen - wie das in anderen europäischen Ländern diskutiert wird - einzuführen.

Eindeutige Regelung in Vorbereitung

Ein genereller Verzicht auf PC´s, die Rundfunkempfang ermöglichen, ist nicht möglich, da einerseits vom Gesetzgeber nicht vorgesehen und andererseits hinsichtlich der künftigen "All-in-one- Units" nicht präzisierbar und offen für Missbrauch.

An privaten Standorten besteht eine Gebührenpflicht, unabhängig von der Anzahl der Geräte, die Rundfunkempfang ermöglichen.

Was Unternehmen betrifft, so ist die GIS ist bereits in intensiven Gesprächen mit der Wirtschaftskammer und Interessensvertretungen, um eine eindeutige und für alle akzeptable Regelung zu erzielen.
ARGH - Vollkommen dämlich geworden die Guten? Ich hab die Wahl zwischen einem Leben ohne Internet und ohne GIS Gebühren oder einem mit Internet und mit Gebühren. Was macht ein User mit 56k Modem? Der kann sich nie und nimma einen Film ansehen oder Internetradio anhören. Schon mit ISDN wirds schwierig bezüglich Film. Ich geh mal davon aus, dass die Auslegung der GIS ein wenig zu weit ist. Das kanns ja net sein. Außerdem ich kann ja gar keinen ORF übers Internet empfangen. :evil:

TV Karte leuchtet ein, Internetanschluss nicht.
--Harald
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Post by dejost »

so extensiv ausgelegt hält das nie vor den höchstgerichten.

wobei meines erachtens die orf- gebühr bald fallen muss.
(es sei denn, dass sos-orf erfolg hat).

harald
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So muss mal Frust ablassen!

Die Rundfunkgebühr als Innovationsbremse oder wie IFPI und Co auf die GIS abfärben und uns direkt zurück in die Steinzeit versetzen.

Raubkopierer sind Verbrecher. Diese Werbemessage ist man bereits von IFPI und Co. gewohnt. Jegliche Hinweise auf die erlaubte Privatkopie fehlen. Auch das ist man bereits gewohnt.

Doch nun schlägt die GIS zu: Personen mit PC sind potentielle Rundfunkgebührenhinterzieher! Also was macht man da? Man erhebt Gebühren auf alle PC, die eine TV/Radio Karte haben oder gar einen Internetanschluss. Liegt ersteres noch irgendwie nahe und ist nachvollziehbar, entpuppt sich letzteres als die Innovationsbremse schlechthin. Sobald ich nämlich einen PC und einen Telefonanschluss/Handy habe, könnte jeder behaupten, dass ich einen Internetzugang habe. Modems sind bereits in den meisten Handys integriert, der Gegenbeweis wird nur sehr selten erfolgreich erbracht werden können. Und somit hätte ich nach Auslegung der GIS einen
Rundfunkempfänger.

Anderer Ansatz: Schon mal versucht einen Radio oder Video Stream über ein 56k Modem anzuhöre/anzusehen? Der Versuch scheitert im Ansatz aufgrund der Verbindungsgeschwindigkeit. Trotzdem wäre dafür nach GIS Rundfunkgebühr zu zahlen.

Und wo bleibt der ORF? Wenn ich GIS zahle, dann möchte ich auch ORF mit dem PC über das Internet empfangen können. Derzeit leider nicht vorhanden, wird mit "Triple Play" kommen. Aahh, gut! Triple Play, Verbindung von Internet, Telefonie und Fernsehen. Sehr schön, man
kann Fernsehen übers Internet. Nur wer zahlt mir die Überschreitung meines 500 MB ADSL Volumens, achso ja, ich! Da verzichte ich doch drauf. Achso, nein kann ich ja nicht, muss ja Rundfunkgebühr zahlen. Es gibt ein Wort um das zu beschreiben: Abzocke!. Als nächstes zahle ich auch noch Rundfunkgebühr für mein Festnetztelefon, mit Wählscheibe, ohne Rufnummernanzeige. Könnte ja sein, dass irgendjemand über die Rufnummernanzeige fernsieht. Und somit ist jedes Telefon eine Rundfunkempfangseinrichtung und damit Gebühr zu entrichten.

Ich hätte einen Vorschlag: GIS und IFPI sollten sich zusammentun. Und dann sollen beide mit wehenden Fahnen gegen die verbrecherischen Konsumenten losziehen. Und bitte auch gleich miteinander untergehen.

In dem Zusammenhang ist übrigens auf eine Entscheidung aus der IFPI Szene bezüglich Leerkassettenvergütung hinzuweisen, die vor kurzem aufsehen erregt hat: Es ging um Festplatten, und ob auf diese die Vergütung erhoben werden darf. Der OGH entschied weitsichtig: so weit Festplatten in Video/Audio Playern genutzt werden, ist die Vergütung zu zahlen, bei normaler PC Nutzung nicht. Warum also nicht auch bei der GIS auf die faktische Nutzung abstellen? Wär doch zu kompliziert für die GIS oder? :evil:
--Harald
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sehr cooler post von dir!

ich habe übrigens eine lustige idee:

ende des jahres läuft meine befreiung ab.
ich werde mein festnetz abmelden und, sobald das digitale fernsehen kommt, kann ich mit meinem fernseher nicht mehr fernsehen, weil das 200€ teil werde ich mir nicht kaufen.

dann werde ich einen feststellungsbescheid beantragen, dass in meinem haushalt keine rundfunkempfangseinrichtungen (außer den radios, für die muss ich weiterhin zahlen) bestehen.
erste instanz wird vermutlich nicht mal einen feststellungsbescheid erlassen, 2 instanz wohl das gegenteil verlangen. tja, ich schätze ende 2007 werde ich dann beim vfgh/vwgh sein, der dann im laufe 2008 entscheiden wird.

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Ein Bericht und eine Glosse/ein Kommentar sind 2 verschiedene Sachen

Ein Bericht sollte sachlich sein, eine Glosse oder ein Kommentar können schon einseitig sein.

Vielleicht kennt orf.at den Unterschied, was von den beiden (oder welche Mischform) man vor sich hat, merkt man aber frühestens, wenn man den Artikel liest.

harald
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Post by harald »

dejost wrote:Ein Bericht und eine Glosse/ein Kommentar sind 2 verschiedene Sachen

Ein Bericht sollte sachlich sein, eine Glosse oder ein Kommentar können schon einseitig sein.

Vielleicht kennt orf.at den Unterschied, was von den beiden (oder welche Mischform) man vor sich hat, merkt man aber frühestens, wenn man den Artikel liest.
In welchem Zusammenhang bringst du das jetzt?
--Harald
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harald
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Post by harald »

dejost wrote:sehr cooler post von dir!

ich habe übrigens eine lustige idee:

ende des jahres läuft meine befreiung ab.
ich werde mein festnetz abmelden und, sobald das digitale fernsehen kommt, kann ich mit meinem fernseher nicht mehr fernsehen, weil das 200€ teil werde ich mir nicht kaufen.

dann werde ich einen feststellungsbescheid beantragen, dass in meinem haushalt keine rundfunkempfangseinrichtungen (außer den radios, für die muss ich weiterhin zahlen) bestehen.
erste instanz wird vermutlich nicht mal einen feststellungsbescheid erlassen, 2 instanz wohl das gegenteil verlangen. tja, ich schätze ende 2007 werde ich dann beim vfgh/vwgh sein, der dann im laufe 2008 entscheiden wird.
Worauf begründest du dein Recht auf einen Feststellungsbescheid? Nur mal so aus Interesse. Außerdem, hast du kein Handy? :twisted: Wenns ein UKW Radio hat -> Radio. Wenns UMTS oder GPRS kann -> Fernsehen. :shock: :twisted:
--Harald
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harald wrote: In welchem Zusammenhang bringst du das jetzt?
diese mangelnde unterscheidung findet man sehr oft auf orf.at
ist mir gerade mal sauer aufgestoßen

edit: aktuelles beispiel ist der erste post auf seite 2 des mach dich zum dieb - threads

@radio:
ich wrote:(außer den radios, für die muss ich weiterhin zahlen)
@feststellungsbescheid:

grummel. du hast recht. ich mach es mir da etwas leicht.
die zulässigkeit von feststellungsbescheiden ist generell im verfahrensrecht umstritten. in manchen gesetzen werden sie explizit erlaubt, im rundfunkgebührengesetz jedoch nicht.
der VwGH hat in VwSlg 12586 sie zugelassen, wenn ein berechtigtes interesse besteht.

was ich geschrieben habe, und was nicht geht ist die bescheidmäßige feststellung, dass ich keine glotze habe.
ist aber mehr ein formulierungsproblem, eigentlich will ich ja bescheidmäßig festgestellt haben, dass ich nicht verpflichtet bin, tv- gebühr zu löhnen.
und das geht, einiger vwgh urteile und eines teiles der lehre zufolge, schon.

aber wie schon gesagt, die erste instanz wird mir sicherlich den feststellungsbescheid verweigern.

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dejost wrote:sehr cooler post von dir!
Danke. Musste frust los werden.
--Harald
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TV-Zweierdebatten zur Wahl ohne FPÖ
Man kann FP-Chef Heinz-Christian Strache schon wettern hören: Der ORF lädt vor der Nationalratswahl zu Zweierkonfrontationen der Spitzenkandidaten – aber nur zwischen ÖVP, SPÖ, Grünen und BZÖ. Das erklärt TV-Chefredakteur Werner Mück im Gespräch mit dem STANDARD. "Duellieren" darf sich im ORF-Fernsehen nur, wer mit Klubstärke im Nationalrat vertreten ist, begründet Mück die Entscheidung. Die FPÖ mit ihren zwei Abgeordneten fällt nicht in diese Kategorie.
So schreibt der Standard Mitte Juli 2006.
Auch wenn ich den Untergang der FPÖ hämisch grinsend betrachten würde, sie einfach von der öffentlichen Diskussion auszuschließen ist schon sehr zum Speiben.
Insbesondere, wo man hier auch streiten könnte, ob man nicht eher das BZÖ ausschließen sollte.
Dass uns anno dazumals der Lugner erspart blieb, weil ihn der ORF in der Berichterstattung ebenso geschnitten hat und dass HPM nur dank der Krone seinen ORF- Boykott politisch überlebt hat, ist wohl hinlänglich bekannt.
Ob KPÖ und LIF nicht auch den Wiedereinzug in den NR geschafft hätten, wären sie fair in der Berichterstattung des Quasi- Monopolisten vorgekommen, sei dahingestellt.

Mücks Kopf zu fordern hätte wohl wenig Sinn, da dies im ORF generell üblich zu sein scheint.

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Freitag, 15. September, 22.30 Uhr, ORF 2 BZÖ - FPÖ
Ein Pflichttermin.
Eigentlich fast schon wert, sich ein Aufnahmegerät odgl anzuschaffen dafür.

Die FPÖ wurde also erfolgreich in die Berichterstattung des ORF reinreklamiert.
Zumindest also ein Teilerfolg, wer sonst noch bundesweit antritt hat trotzdem Pech gehabt.

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Apropos, äußerst interessanter Hinweis von der Arbeiterkammer:
Gibt es Förderungen oder Kostenbefreiung für DVB-T?
Zwei Konsumentengruppen dürfen mit einem Kostenbeitrag aus dem Digitalisierungsfonds, in den ein Teil der Rundfunkgebühren fließt, rechnen:

1. Die ersten 100.000 rasch entschlossenen Erwerber von DVB-T-Empfängern (Privathaushalte im Empfangsgebiet, die GIS-gemeldet und nicht gebührenbefreit sind) können im Handel einen 40-Euro-Gutschein einlösen. Die Aktion läuft in den ersten zwei Monaten ab Sendestart.

2. Außerdem werden alle grundgebührenbefreiten Haushalte, die ein Unterstützung für den Erwerb der Box anfordern, einen 40 Euro-Gutschein erhalten. Dieser Gutschein behält seine Gültigkeit über mehrere Monate.


Händler ziehen beim Kauf den Gutscheinwert vom Kaufpreis ab. Aber Vorsicht: Förderungen gibt es nur für DVB-T Empfänger, die MHP-fähig und zertifiziert sind. Wer einfache Zappingboxen erwirbt, darf mit keiner Förderung rechnen. Vom TÜV Österreich wird für DVB-T Empfänger, die im österreichischen Handel erhältlich sind, ein Prüfzeichen vergeben, wenn das Gerät bestimmte Qualitätsmerkmale aufweist. Anhand des Aufklebers wird erkennbar sein, ob das Gerät gefördert wird oder nicht:



bunter Aufkleber mit der Aufschrift „DVB-T zertifiziert, mhp-tauglich (Förderung möglich) und

ein farbloser Aufkleber mit der Aufschrift „DVB-T zertifiziert, nicht mhp-tauglich“ (keine Förderung)
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ORF.at- Schlagzeile wrote:25 Menschen von US-irakischer Handelskammer entführt
sic!


Die Leute wurden natürlich aus dieser Kammer entführt, resp haben dort gearbeitet.

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Ein böser Post eines Users in einem ORF.at Artikel, in dem zum Thema Möwenseuche ein Entenbild verwendet wurde:
Aufnahmetest zum ORF Experten =
Kein Mitarbeiter darf besser(?) als die Lindner sein, schwierig solche Mitarbeiter zu finden

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aus orf.at, am vormittag, nachdem Westi in den Sommergesprächen 2006 war.
Mit Angriffen gegen seine ehemaligen Parteifreunde - allen voran FPÖ-Obmann Karl-Heinz Strache - sparte der BZÖ-Chef nicht.
Ob er auch auf Heinz-Christian Grasser geschimpft hat, haben sie nicht erwähnt.

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seit 26 jahren (~1980)gibt es die presse stunde, mindestens seit dem 2 wk die kpö.

wie oft waren bis zum 26.08.2006 vertreter dieser partei in der presse stunde?

genau. noch nie.
wie oft zB heinz fischer dort war, will ich gar nicht wissen.

wenigstens am 27.08.2006, in dem jahr wo die kpö zumindest nicht keine chance hat, in den nr zu kommen, wird mal einer eingeladen.

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Angriffiger zeigte sich hingegen
Schon klar, Deutsch ist eine lebende Sprache, dh es können neue Wort entstehen und alte ungebräuchlich werden.
Trotzdem ist es meiner Meinung nach NICHT Aufgabe des Orf, in seinen politischen Nachrichten neue Worte zu disseminieren.

Außer Verpopcornung. Dieses Wort sollte er schon disseminieren.
Last edited by dejost on 28 Dec 2006, 08:28, edited 1 time in total.

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HPMs Angriffe gegen den ORF sind ja regelmäßig, und wenngleich begründet, so verhält sich der ORF doch so, wie ihm das Gesetz vorschreibt.

Ganz pfui scheußlich ist aber Gerald Grosz (oder wie er genau heißt), der die Wahlberichterstattung moderiert.
Der ist sich nämlich nicht zu schade, HPM, der gerade nur 2,9% (was für ihn durchaus eine Leistung ist) bekommen hat und halt mal wieder den ORF attackiert hat, auch noch zu verhöhnen.

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Post by harald »

Schwedische Kulturministerin tritt zurück: Zahlte 16 Jahre keine Fernsehgebühren
War zuständig für öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Die schwedische Kulturministerin Cecilia Stegö Chilo hat ihren Rücktritt angekündigt. Chilo war in die Kritik geraten, nachdem sie eingeräumt hatte, 16 Jahre lang keine Fernsehgebühren bezahlt zu haben. Sie ist bereits das zweite Kabinettsmitglied innerhalb weniger Tage, das sein Amt niederlegt. Zuvor hatte Handelsministerin Maria Borelius ihren Rücktritt eingereicht.

Als Kulturministerin ist Chilo auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständig. Die Gebühren zur Finanzierung der Radio- und Fernsehstationen belaufen sich auf 1.500 Kronen (160 Euro) im Jahr.

Borelius reagierte mit ihrem Rücktritt auf Vorwürfe der Steuerhinterziehung. Sie beschäftigte in den 90er Jahren eine Kinderfrau, ohne dies den Behörden zu melden. Medienberichten zufolge soll außerdem das Sommerhaus der Ministerin einer Gesellschaft auf der Insel Jersey gehören - damit würde keine schwedische Grundsteuer fällig. In einem anderen Artikel hieß es, Borelius drohe eine Geldstrafe, weil sie die Behörden nicht ordnungsgemäß über einen Aktienverkauf informiert habe.

Die neue schwedische Regierung unter Ministerpräsident Reinfeldt ist erst seit 6. Oktober im Amt. Mit Chilos Rücktritt gerät Reinfeldt weiter in die Defensive. Das Bündnis der rechten Mitte unter Führung der Moderaten Sammlungspartei gewann die Wahl Mitte September und löste damit nach zwölf Jahren die sozialdemokratische Regierung ab.

(apa/red)
:lol: Tja, passt gut zum Thema! :P
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Zum Ungarnaufstand und was nach dessen gewaltsamer Niederschlagung passiert ist.
Am selben Tag wurde noch der vom Volk tief gehasste Parteichef Ernö Gerö, der Nachfolger und Weggefährte Rakosis, geopfert.
???

Keine Ahnung was das heißen soll. Ernö Gerö wurde jedenfalls weder exekutiert noch gelyncht, er starb erst 1980.
Einzig und allein abgesetzt wurde er, sonst scheint ihm im Zuge der Ereignisse nichts passiert zu sein.

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orf.at erklärt uns, wofür wodka verwendet wird:
bei Festen, zur Beruhigung der Nerven, beim Abschluss von Verträgen und um Kummer zu ertränken.
ganz außergewöhnliche benutzungsmöglichkeiten, ich bin erleuchtet.

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Eigentlich ist das ja ein ORF- Kritik- Thread, aber der Titel passt auch dazu:

Heute habe ich mal wieder versehentlich auf ATV geschaltet und mich gewundert, dass es wirklich Leute gibt, die bei ihren Reality Shows mitmachen.
Zahlen die etwa sehr viel?

Jedenfalls habe ich dort auch auf den Teletext geblickt, und dort war eine Anzeige die sinngemäß gelautet hat
"Legal ohne GIS Gebühren fernsehen"
Auf diese Seite (883, wer selber nachsehen will) habe ich dann geschaut.

Und da stand in aller Kürze:
Nicht alle müssen zahlen.

Und wenn man ihnen ein SMS an eine 0930er Nummer schickt mit der eigenen Email oder Faxnummer, schicken sie einem die Infos (so wie es aussah, auch automatisiert).
Ich frage mich, ob sie einem nur einen Link zum Ris schicken, oder doch gleich zum Gesetzestext. Vielleicht sogar aufgearbeitet?

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Der Bankräuber flüchtete daraufhin auf ein Hausdach, wo er wenig festgenommen wurde.
(c) orf.at vom 6.12.06

"Bitte, wir müssten Sie festnehmen. Aber nur ein wenig."

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Dancing Stars habe ich mir noch nie angesehen.

Ich glaube, es ist gar nicht so extrem schlecht. Es ist ein BBC Format, aber das heißt ja auch nix.
Also wie gesagt, ich habe es nie gesehen.

Jetzt kommt die 3. Staffel, also muss es wohl erfolgreich sein. Die Teilnehmer werden einem schon auf's Auge gedrückt:

Da ist einmal SPÖ Politikerin Steffi Graf, Klaus Eberhartinger (der sicher nie gekokst hat, anders als zB Fendrich, Goldberger (der in einer der früheren Staffeln war) usw), Ex- Fußballer Konsel, Ex- Moderatorin Lind, Ex- Starmaniac (und jetzt, festhalten, Informatikstudent) Tschuggnall und Ex- Shooting Star des Euro Films Nina Proll.
Genau, die Ex- Barbarelle "Star" Nina Proll. Die eine Tanzausbildung hat, die Erfahrung auf dem Gebiet hat die usw. Wie soll gegen die ein Ö3 Moderator, der ... ach, besser keine strafrechtlich relevanten Äußerungen an dieser Stelle, eine Chance haben?

Naja, ich werde es mir aber trotzdem nicht ansehen.

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Ich bin wieder Rundfunkgebühren befreit.
Das ist ein großer Grund zur Freude.

Um gleich einen Kontrapunkt zu setzen:

Heute sind die Begräbnisfeierlichkeiten für die verstorbene Innenministerin.
Der ORF berichtet nicht nur darüber, er tut wirklich alles akribisch genau erzählen, bis zu wo die Angehörigen sitzen.

Berichte ist klar, auch welche Politiker udgl dort waren. Aber irgendwo gibt es doch eine Grenze.

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Heute (17. Jänner 2007) gibt Ing. Richard "Mörtel" Lugner bekannt, dass ihn Paris Hilton zum Opernball begleiten wird.

Das ist durchaus eine Schlagzeile wert.
Aber es ist nicht dutzende "Vermutungsschlagzeilen" Tage vorher wert.
Erstens nervt das, zweitens wen interessiert es, wer vielleicht kommt und drittens wozu gibt's dann überhaupt noch die Schlagzeile, wenn's eh schon klar ist.

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So schreibt der ORF in einem "sachlichen" (dh nicht als Kommentar/Meinung/Kolumne) gekennzeichneten Artikel auf orf.at am 18.01.07:
Der bayrische Ministerpräsident und CSU-Chef Stoiber bleibt eine hart zu knackende Nuss. Da haben seine ewigen Kronprinzen Günther Beckstein und Erwin Huber endlich ihren Diadochenkampf salomonisch gelöst (Beckstein Ministerpräsident, Huber CSU-Chef): Doch Stoiber hält sich noch immer für unersetzbar. "Stoiber-Nachfolge fix" verkündeten die ersten Medien. Doch wenig später wurde zurückgerudert. Stoiber ziere sich noch. Das bayrische Kasperltheater geht weiter. Gäbe es eine Opposition und nicht die SPD in Bayern, die Union müsste sich wohl dringend fürchten.
Hallo?

Was soll denn das sein?
Ein Rest von objektivem Tatsachenjournalismus (Wortfolge von mir erfunden) sollte doch gewahrt bleiben. Meinen Teil kann ich mir ja selber denken.

"Gäbe es journalistische Ethik und nicht den ORF in Österreich," fällt mir zum letzten Satz nur ein.

PS: Ich hätte auch ohne solche Stimmungsmache nicht SPD gewählt.

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Satirekolumne im "Report"

Was soll denn das?
Der Report war mal eine halbwegs (oder sagen wir mal: Im Vergleich zu anderen Formaten in Österreich) seriöse Polit- Sendung.
Vielleicht konnte man gelegentlich über die Themen- oder Interviewpartner- Auswahl fluchen, aber es war zumeist noch ok.

Aber jetzt, eine Satirekolumne? Im (vor)letzten Politjournal?
Das kann's ja wohl nicht sein.
Wozu gibt es (entbehrliche) wochentagsfixierte Programmschwerpunkte? Meinetwegen kann man solchen Sülz auch direkt im Anschluss an das Programm senden (wobei es auch etwas seltsam wäre, eine 5 minütige "Satire"-Sendung zwischen Report und Zib2 zu senden).
Abgesehen davon, dass Tatsachenberichte über sehr viele Vorgänge
Mitten im vormals seriösen Programm Satire einzuflechten...
Wer soll so eine Politsendung ernstnehmen?
Wer soll einen staatlichen Sender, der eigentlich zumindest ein bisschen zur Neutralität angehalten sein sollte, ernstnehmen?
Und wer soll da gerne per Gesetz verpflichtet sein, dafür auch noch Gebühren iHv ~20€/m zu zahlen?

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ich sollte glatt einen thread über unnötige oder uninteressante schlagzeilen machen. jetzt sprang mich wieder so eine beim orf an.

gestern war's ja noch eine ferner liefen nachricht, und als solche war es zu tolerieren.
aber jetzt als große neuigkeit etwas anzupreisen und was schon gestern vormittag da stand, ist echt unnötig und uninteressant.
nämlich dass der weltbankchef ein loch im socken hat und nicht genug (türkisches) bargeld. wen interessiert das schon?
und was kann man schon reininterpretieren?
ihm sind seine socken wurst und er nimmt nicht viel bargeld mit. oh. ah. uh.
unnötig. uninteressant.

wobei wir natürlich dankbar sein sollten, wenn es keine wirklichen nachrichten gibt, über die man berichten kann, denn nachrichten sind selten gute.

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Digitales Fernsehen bereitet ORF Probleme:
Sendepause für digitale Satellitenanlagen
Laut ORF Skymaster-Receiver an Gebrechen schuld
Hersteller verwundert: "ORF kennt Software ja nicht"

Für viele Österreicher endete am Montag der Versuch, das ORF-Programm zu sehen, mit einer Enttäuschung. Bei zahlreichen digitalen Satellitenanlagen war statt der aktuellen Sendungen die Meldung "You are not authorized to watch this program" zu sehen. Der Grund laut ORF: Die Sat-Receiver hätten den vorgenommenen Code-Wechsel nicht geschafft. Schuld sei, dass bei den Geräten eines Herstellers die Software nicht korrekt implementiert sei.

Der Wechsel der elektronischen Schlüssel erfolge alle zwei Monate, hieß es bei der ORF-Sendetechniktochter ORS. Ein derartiger Wechsel sei ein normaler Vorgang für Verschlüsselungssysteme und sollte bei den Endgeräten keine Probleme verursachen. "Leider ist den Geräten von Skymaster die Software nicht korrekt implementiert, so dass es zu dieser Schwierigkeit kommt", so Norbert Grill von der ORS. Der neue elektronische Schlüssel könne durch die Box nicht auf die Karte geschrieben werden.

Dementi beim Geräte-Hersteller
Beim Hersteller dieser Geräte, der SM Electronic GmbH in Stapelfeld bei Hamburg, zeigte man sich verwundert über diese Aussage. "Der ORF kennt unsere Software ja gar nicht, und kann solche Aussagen nicht treffen", sagte ein SM-Sprecher. Nachdem bei der Mehrzahl der Skymaster-Anlagen der Codewechsel klaglos funktioniert habe, "kann unsere Software nicht so schlecht sein". Man wisse derzeit nicht, was die Ursache für das Problem sei. "Möglicherweise liegt es auch an den Karten." Es müsse übrigens nicht unbedingt "Skymaster" auf dem Gerät stehen, es gebe baugleiche Geräte, die unter anderen Namen vertrieben würden.

Kochender Rat auf Draht
Bei der Digital-Hotline des ORF, die in den vergangenen Tagen hoffnungslos überlastet war, wie die Hotline selbst zugeben musste. Wartezeiten von bis zu 30 Minuten waren eher die Regel als die Ausnahme - wurde den Kunden erklärt, der Hersteller werde binnen weniger Tage eine neue Software anbieten, die man herunterladen könne, dann werde alles wieder funktionieren. Bei SM wiederum weiß man davon vorerst nichts. Erst müsse geklärt werden, ob es an der Software liege oder doch an den Crypto Cards, hieß es.

Der Kunde schaut durch die Finger
Für die Betroffenen heißt es also: Warten. Eine Möglichkeit wird allerdings sowohl von der ORS als auch von SM Electronic empfohlen: Man könne seine Verschlüsselungskarte in einen anderen Sat-Receiver stecken, nach wenigen Minuten sollte der neue Code auf die Karte geschrieben sein, die dann auch im eigenen Receiver funktionieren müsste. Allerdings nur bis zum nächsten Code-Wechsel in zwei Monaten. (apa/red)
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bei manchen nachrichten muss man sich echt gewisse dinge fragen...

da berichtet der Orf schon wochen vorher, ob der lugner nicht vielleicht die hilton bringt.
und dann berichtet der orf, dass der lugner die hilton bringt.
dann berichter der orf, dass die hilton gelandet ist.
dann wo sie wohnt, wo sie hingeht, wen sie mitbringt usw.

und dann, wenn sie in der lugner city auftritt, und die laut den photos die ich gesehen habe, die lugner city so füllt, wie ich sie noch nie voll gesehen habe (und war oft dort), wenn dann die leute, nach stunden etwas ungeduldig werden und ein paar sie ausbuhen und mit sachen schmeißen, dann berichtet der orf so drüber, als ob das ganze ein reiner flop war.

hilton ignorieren? das fände ich sehr gut.

über hilton wie blöde, aber unobjektiv berichten? das finde ich sehr blöd.

und dann auch noch keine gelegenheit auslassen, sich über hilton im rahmen der opernball - berichte auszulassen "...blabla paris hilton blabla ein richtiger star aber ist blabla".
und die versuche, witzig zu sein sind so extrem peinlich.
und dann gibt es noch so viele technische pannen (nicht eingeschaltete micros, regieansagen "es geht scho' los" die man hört), im vergleich dazu sind lugner + hilton nicht mehr peinlich (und werden nicht von den gebühren finanziert)...

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"Skurriles Drama auf dem Berg" steht in einer Überschrift.

Skurril heißt jetzt mal seltsam, die lateinische Herkunft bedeutet ua "possenhaft" resp "Witzbold".

Also erwartet man da eher was amüsantes, leichtes, für Zwischendurch.
Im Artikel geht es aber um einen Prozess wegen eines 3fachen Mordversuches, der auch als solcher nicht skurril war (runtergestoßen, im Krankenhaus attackiert...).

Zu dem tragischen Ereignis kann darüberhinaus auch nicht gepostet werden.

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Es gibt gewisse Methoden, die sollte ein seriöses Nachrichtenmagazin oder ein Sender im "Staatseigentum" nicht anwenden.

So angewandt an H. Kabas im heutigen Report. Auf einem Parkplatz wird Kabas bei einem Außentermin als Volksanwalt (kein Kommentar zu dieser Postenbesetzung an dieser Stelle) aufgelauert und er wird zu seinem Bericht befragt. Kabas sagt, er ist als VA da und mag dazu nichts sagen.
Reporter und Kameramann verfolgen ihn, fragen ihn wiederholt, stellen Behauptungen auf. Kabas sagt mehrmals, er mag nichts sagen und gibt im Endeffekt auch keine Informationen preis.

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Re: Warum ich froh bin, ORF Gebühren befreit zu sein

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Sport: Ich schaue mir keinen Sport im Fernsehen an. Gelegentlich bei Olympia oder so, aber Skispringen, - fahren, F1 finde ich ziemlich langweilig und auch beim Fußball zuzusehen macht mir keine rechte Freude.
Aber sehr stark hinein spielt der Umstand, dass ich die ORF Sport- Moderatoren (gibt es weibliche auch?) nicht aushalte.

Heute jedoch habe ich zufällig einen schönen Beweis für die Beobachtungsgabe von ORF- Sport- Moderatoren gefunden:
Nach dem Dark Summit spielen schaltete ich kurz auf ORF um. Und weil ich da bekannte Gesichter sah, blieb ich kurz dran.
Es waren nämlich Haakon und Mette- Marit, ihres Zeichen Kronprinz und -prinzessin von Norwegen, sowie Marius (der Sohn Mette- Marits aus früherer Beziehung) und Prinzessin Ingrid Alexandra.
Die Prinzessin ist 3 Jahre alt und Haakon hatte sie am Arm, wobei sie mit dem Rücken zur Kamera gehalten wurde und ihr Kleinkind- Overall die selbe Farbe hatte wie die Bekleidung des Kronprinzen.
Zunächst wusste der Sport- Reporter mal nicht, wie Haakon richtig heißt, aber das ist auch kaum seine Aufgabe.
Aber dann haben die beiden festgestellt, dass die Prinzessin nicht dabei ist (wobei es übrigens noch einen 2 jährigen Prinzen gibt) und Goldi (der war der nicht hauptberufliche Sportreporter) hat vermutet, sie ist wohl keine Skisprung- Fanin.
Allerdings haben sie keine Vermutung angestellt, wen (oder was) Haakon am Arm hatte.

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Am 10. April kommt die ach so große Progammreform. Mal sehen, was da rauskommt.
Schon seit Tagen, wenn nicht Wochen, preist der ORF auf orf.at täglich ein Stückchen dieser Super- Reform an.

Keinen Bericht auf orf.at habe ich jedoch über die TV Programmanalyse der RTR GmbH gelesen.
Meine Favoriten sind ja, dass ORF 1 wie ein Privatsender gestaltet ist (aber trotzdem von den Gebühren finanziert wird), dass die erlaubte Werbedauer im Beobachtungszeitraum um über 10 min überschritten wurde und dass nur 16% Eigenproduktion sind.

edit: habe doch glatt den link vergessen:
http://www.rtr.at
http://www.rtr.at/web.nsf/deutsch/Portf ... _01_07.pdf

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Wrabetz(=ORF Chef) im Standard:
Enttäuscht über das Fernsehverhalten der höher gebildeten Schichten zeigt sich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz im "profil"-Interview. "Die österreichischen Bildungsbürger sind ja teilweise Pharisäer und schauen sich Sendungen, die sie immer fordern, nicht an."
Dazu ein User
naja, wenn's erst nach 1h nachts gesendet werden, wen wunderts.
Wobei sich Wrabetz auch auf die Opernsendungen bezogen hat, die um 2000 begonnen haben.
Das Modell Privatfernsehen sei insgesamt gescheitert und habe die Erwartungen nicht erfüllt, so Wrabetz. "Kommerziell gesehen ist das Privatfernsehen ein großer Erfolg. Aber als Projekt zur Erhöhung der Vielfalt und der Qualität von Medien und damit der Lebensumstände der Menschen ist es gescheitert."
Harte Worte, wenn man bedenkt, was der ORF mit Mitten im 8en udgl so plant.

dazu der selbe user stefan josef:
Warum kanns nicht so funktionieren, wie im Radio
Ö3 und Ö Regional als Chashcows und Ö1 und FM4 mit Qualtät und ohne Quotenzwang und Werbung.

könnte doch ähnlich mit ORF1 und ORF2 funktionieren.

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So, noch ein paar Worte zur Programmreform:

Mitten im 8ten.
Ich wollte mir ja mindestens 3 Folgen ansehen, bevor ich was drüber schreibe. Aber ich konnte es einfach nicht. Nach 10 Minuten musste ich abdrehen.
Es war genauso wie diese dt Telenovelas, mit allen Klischés und Vorurteilen die für den ORF und dessen Autoren typisch sind (Sexismus, Machismus usw usf) plus zusätzlich zwanghafte Witzigkeit (Humor mit der Brechstange, ein Bilderbuchbeispiel. Wobei einzelne Witze sogar etwas lustig waren. Einzelne.)

Programmvorschau:
Da haut irgendwas nicht hin. Lt tv.orf.at sind heute gleichzeitig Runder Tisch und Kreuz&Quer. (Bei ersterem ist der Kletecka)

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Ein tragischer Anlass und eine unpassend amüsante Schlagzeile im Teletext:

Bürgermeister von Nagasaki erschossen - Krimineller Hintergrund vermutet

Wenn Leute umgebracht werden, ist's halt meistens kriminell...

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MiA ist laut Reichweitenanalyse auf niedrigem Niveau stabil.
ARD soll in Aut mittlerweile zu manchen Tageszeiten mehr Reichweite haben als der reformierte ORF.

Ein paar der Standarduserkommentare sollen hier festgehalten sein:
Ich hätte nicht geglaubt,
dass das überwiegend miese ORF-Fernsehen noch schlechter werden kann. Aber wie man sieht, "alles ist möglich". Solche Primitivitäten wie im MIA sind sogar echten Lemuren zu blöd!
Was denken sich da Regisseur, Drehbuchautor..und all die ORF-Kasperl zusammen wenn sie sich so eine Folge reinziehen? Finden sie das lustig? Wohl kaum...Ich bin der festen Überzeugung, dass die das Publikum für so extrem verblödet halten, dass sie meinen, solang nur zwischendurch was sexuelles eingestreut ist oder an einer Hasch-Tschick gezogen wird oder ein paar Teenies mitspielen kommt das cool rüber. Ich übertreibe wirklich nicht wenn ich sage, mir fällt jetzt spontan keine Serie ein, die schlechter ist als MIA. Der ORF schießt damit echt den Vogel ab!
Da macht doch jedes Käseblattl (private Zeitungsverleger!) Werbung für die ORF Reform und nun alles für die Katz!

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Auf orf.at gibt's manchmal "Letzte Meldung". Das ist dann halt das angeblich neueste und meistens sehr kurz und mäßig toll recherchiert.

Heute um ca. ~1700 war die Letze Meldung
GAK schafft Zwangsausgleich

Heute um 1855 war die Letze Meldung
Zwangsausgleich des GAK noch nicht sicher

(dazwischen habe ich nicht geschaut)

edit: und jetzt, um ~1915 stand als "normale" Schlagzeile
"Zwangsausgleich rettet den GAK"

Da lockt es mich doch fast, beim ORF anzurufen, sagen ich bin der Masseverwalter und sie sollen den Blödsinn entfernen.

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unverändert (sic!) von orf.at kopiert:
Achtstöckiges Gebäude in Istanbul eingestürzt
Nach dem Einsturz eines sechsstöckigen Wohnhauses in Istanbul sind heute mindestens zwei Menschen in den Trümmern eingeschlossen worden.

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MiA wird eingestellt. Österreich, Heute und der Standard höhnen.
Und ja, auch ich bin etwas schadenfroh. Wenigstens kommt keine Gebührenerhöhung.

Hier als quasi Nachruf noch ein paar Ausschnitte aus einem Standardartikel von Harald Fidler
Der wortgewaltige Programmdirektor Wolfgang Lorenz nannte "MiA2 Herzstück der ORF-Reform vom 10. April. Seinen Publikumsräten versprach er noch im Februar "persönliche Haftung" für "Mitten im Achten".
bald hörte man auf dem Küniglberg, die vorige Geschäftsführung habe ihr "MiA" eingebrockt. Aber wer zwang das neue Management von Alexander Wrabetz und Programmdirektor Lorenz, das Projekt umzusetzen? Sollte dem General vielleicht zu denken geben, dass Lorenz das Problem offenbar noch immer nicht erkennt? Er beteuert, er sehe "noch immer keine Qualitätsunterschiede" zwischen der Sitcom und "Gute Zeiten" oder "Verliebt in Berlin".
Im Übrigen bleibt noch die Vermutung eines Standard- Posters (Kurd F.), dass jetzt wo die Serie "tot" ist, sie in den letzten Zügen wieder mehr ZuseherInnen haben wird. Und der User spider from mars weist dankenswerter Weise darauf hin, dass MiA insbesondere auch "missing in action" bedeutet, also einen Soldaten bezeichnet, der aus dem Kampfeinsatz nicht zurückgekehrt ist.

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Heute wurde des Salieradiebs Strafe vom OGH von 4 auf 5 Jahre erhöht. Ohne jetzt meine persönliche Erfahrung mit dem Fall breittreten zu wollen, der ORF leistet sich hier was ganz Spezielles:

Auf der Startseite mit den Bildern "Saliera" Strafe usw. Mit einem ganz normalen Bild von Robert M. Klickt man aber drauf, um den Artikel zu lesen, gibt es plötzlich ein Bild von Robert M. mit schwarzen Balken. Sein Name ist aber trotzdem ausgeschrieben.

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Der Poetik des Traditionsbruches entsprechend, ja diesen noch steigernd, war am Donnerstag Außenministerin Ursula Plassnik gekleidet. Sie trug rot-weiß-rot karierte Turnschuhe mit Spiegelei-Applikation und gelben Schuhbändern, dazu eine grün karierte Hose und ein blaues, palästinensertuchartiges Tuch zum weißen Blazer.
Ich glaube, ORF Journalisten haben wirklich ein fröhliches Leben. Was sie offensichtlich für einen Spaß an irgendwelchen bunten Schuhen (Turnschuhe waren es ja eindeutig keine, sondern Halbschuhe für die Freizeit, die zwar sportlich aussehen, aber nicht zum Sporteln gedacht sind) haben. Beneidenswert. Mir entlockt das ein Gähnen...

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Hätte nie gedacht, dass ich je überlegen würde, eine FPÖ Petition zu unterschreiben:
Die FPÖ plant eine Unterschriftenaktion gegen die ORF-Gebühren. Vor allem gegen die Gebührenhoheit des öffentlich-rechtlichen Senders will man damit zu Felde ziehen, kündigte Generalsekretär Harald Vilimsky bei einer Pressekonferenz am Freitag an. Er erhofft im Internet innerhalb eines Jahres 500.000 Unterschriften. Als Alternative stellt sich Vilimsky vor, die derzeit bestehende Abgabe in eine allgemeine "Mediengebühr" umzuwandeln.
vom Standard.

Und wenn die allgemeine Mediengebühr auch die Leerkassettenabgabe (was sie müßte, wenn das durchdacht ist, was aber nicht ganz sicher ist) ersetzt und nur ~120 € im Jahr ausmacht, unterschreibe ich das vieleicht sogar wirklich.

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Bei der Umstellung auf digitales Fernsehen gibt es massive Probleme. Rund 30.000 Österreicher sind ohne ORF- und ATV-Empfang, weil eine fehlerhafte Software in den digitalen Satellitenempfängern Sendeaussetzer verursacht.
Offenbar sind die Probleme so massiv, dass es der ORF sogar auf seiner eigenen Heimseite zugeben muss.

Aber es ist schon klar, wer sich drum kümmern muss:
Der ORF erwartet sich vom Handel und den Lieferanten eine rasche Lösung des Problems, da das ganze nicht zulasten der Konsumenten und des ORF gehen dürfe. Vom Handel und dem verantwortlichen Receiver-Modul-Hersteller wird nun eine groß angelegte Rückholaktion erwartet.

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Trotz des tragischen Anlasses irgendwie witzig:

Im Rahmen der massiven Übergriffe von ev rechtsextreme Ostdeutschen auf indische Migranten in Deutschland wird der dt Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, kein Konzept (wohl gegen Rassismus und/oder Nazis) zu haben. Klickt man nämlich auf die entsprechende Schlagzeile "Kein Konzept" erscheint ein leerer Artikel.

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Der orf beglückt uns mit einem ganz wichtigen Artikel, inkl. Bild- Link auf der Startseite:
Wie Freunde des ehemaligen Finanzministers bestätigen, wurde dieser bei der Geburt seiner Tochter ohnmächtig und musste aus dem Kreißsaal transportiert werden.
Dabei soll er sich eine Verletzung an der Lippe zugezogen haben, heißt es. Möglicherweise war das auch der Grund dafür, dass der sonst so redefreudige Ex-Minister am Tag der Geburt nicht vor die wartenden Kameras trat.
Unabsichtliche Realsatire ist auch Realsatire. Lustig ist aber auch, dass der orf irgendwie immer noch nicht weiß, dass Grassers Fr zwar eine Swarovski sein mag, sie heißt aber Griffini resp jetzt in irgendeiner Kombi mit KHG und eben nicht Swarovksi. Ob sie das je checken werden, sei dahingestellt. Und damit man sie nicht drauf aufmerksam machen kann, haben sie auch das Forum gesperrt.

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http://derstandard.at/?id=3034184

Tja, die GIS ist vielleicht verfassungswidrig, wär hätte das gedacht.

PS: Bald muss ich den Threadtitel ändern "Warum ich noch froh wäre, wäre ich weiterhin befreit"

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Der User "maxitb" erzählt, wie die GIS überprüfung so abläuft:
Zu mir kam die GIS ...

... obwohl ich ihnen schon dreimal geschrieben habe, ich habe keinen Fernseher. Ein sogenannte Überprüfung.
Wie sieht sowas aus ? Ganz einfach, hier wies bei mir war.

Der GIS-Hoschi stellt die Frage, ob man einen Fernseher hat.
"Nein."

Ob man ein Radio hat.
"Nein."

Was da wohl im Hintergrund läuft. "Oblivion."

Wie das laufen kann ohne Fernseher.
*jetzt folgt eine 3 Sekunden Pause*
"PC ?"

Ob ich Fernsehen mit dem "Komputer" empfangen kann.
"Nein."

Er möchte nachsehen.
"Nein."

Was das heißen soll.
"Sie sind nicht berechtigt, soetwas zu verlangen".

Fazit:
10 Minuten Zeitverschwendung von jemanden, der den Rundfunk vertritt aber nicht Oblivion kennt und als "Überprüfung" eh nicht in meine Wohnung darf. IMHO Ein bisserl sinnlos das ganze.

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Wenn man auf tv.orf.at geht, sieht man, was auf beiden Sendern läuft.
So kann ich begründen, wieso ich zufällig weiß, dass heute das Thema bei Barbara Karlich war "SIND BLONDINEN WIRKLICH DUMM?"

...

Ok, sehen wir es von der positiven Seite. Vielleicht versucht der ORF durch die Sendung, solche Vorurteile auf originelle Weise zu bekämpfen ...

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Ich bin zwar nur mehr 3 oder so Wochen befreit, aber ich mache schon Pläne, wie ich meinen Bescheid anfechte! Ich gehe bis zum VfGH! (falls ich bis dahin eine experimentelle und billige Rechtsschutzversicherung finde. Aber die nächste Instanz werde ich ev einmal ausprobieren.)

Jedenfalls:

Gebührenerhöhung, schrei(b)t der Standard.
zB hier http://images.derstandard.at/20071206/grgr.jpg

und außerdem schreibt er das folgende:
Gespannt warten ein Tiroler SP-Klubsekretär, der ORF und das Kanzleramt auf eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs. Der Mann kaufte sich keinen Decoder für digitales Antennenfernsehen, kann deshalb ORF nicht mehr empfangen und will also auch keine Gebühren mehr zahlen, obwohl er einen betriebsbereiten Fernseher daheim hat.

Das Kanzleramt bereitet den neuen Gesetzestext schon vor, falls die Höchstrichter den Passus kippen. Künftig dürfte im Gesetz stehen: Wer ohne unzumutbaren Aufwand ORF empfangen kann, der wird zur Kasse gebeten.
Also, das haut ja mit dem Legalitätsprinzip wohl kaum hin. Allerdings wird der endgültige Gesetzestext wohl passen, entweder indem's konkreter wird oder mit beispielen odgl.

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@frühere Posts:
Mitte Juni 07 frohlockte ich noch, es gebe keine Gebührenerhöhung. Tja, denkste.

Unzumutbar: Wenn dieses Gesetz in Rechtskraft erwachsen würde (weiß leider nicht, wie es mit dem Erkenntnis weiterging), sind dann wohl 99% der Haushalte GIS pflichtig, weil (alten, halbkaputten) Fernseher, Computer oder was-auch-immer-fähiges- Handy hat wohl jeder, und das Kaufen eines Receivers oder einer TV Karte, Reparieren der Glotze oder die Abonnierung von irgendwas am Handy ist wohl für niemanden "unzumutbar".
Unzumutbar ist ja überhaupt systemwidrig in diesem Zusammenhang. "Unzumutbar" werden Nachbarn in AWG und GewO belästigt, "unzumutbar" ist das weitere Zusammenleben mit einer Person, die nach der EO aus der Wohnung weggewiesen werden soll etc.

@heute:
Wie schon erwähnt, 2007 liegt in den letzten Zügen, jetzt wird rückgeblickt.

derstandard auf den orf http://derstandard.at/?id=3162532
2006 auf 2007, ein Wechsel wie aus dem Lehrbuch des Fernsehens, insbesondere des öffentlich-rechtlichen. Die SPÖ kam 2006 noch auf 26 Prozent der Redezeit, als Kanzlerpartei 2007 auf 42 Prozent. Parallel verlor das BZÖ von der Regierungsfraktion zur Opposition von einem Jahr aufs andere zehn Prozentpunkte auf sieben Prozent.
Daher konstant die ÖVP mit ~40%.
"Regierungen haben grundsätzlich, auch im internationalen Vergleich, einen 'Medien-Bonus' der Präsenz", erklärt Mediawatch-Geschäftsführer Clemens Pig. "Das ist ein relativ natürliches Phänomen und betrifft nicht nur die öffentlich-rechtlichen Sender, das finden wir etwas abgeschwächt auch in den Privat-Sendern."
Regierungsmitglieder, Staatschefs etc. haben eine größere Exekutiv-Macht und sind somit in der Hierarchie der Akteure notgedrungen attraktiver für die Berichterstattung als OppositionspolitikerInnen.
Kann man nicht ganz vom Tisch wischen...
Beschwerden der Opposition mit Daten von Mediawatch kontert Pig: "Wer nichts zu sagen hat, was Nachrichtenwert hat, darf auch nicht erwarten, medial präsent zu sein."
Also, bei BZÖ und FPÖ, die vor allem immer wieder dasselbe sagen, lasse ich mir das noch einreden. Bei KPÖ, LIF und Grünen kann ich es nicht beurteilen, von denen habe ich schon länger nix mehr gehört. (Ok, Alex vd Bellen war vor ein paar Wochen in der Pressestunde. Hat aber auch nix Spannendes gesagt.)

Wobei, man könnte ja jede ZIB mit einer kurzen Zusammenfassung beenden: FPÖ, BZÖ und Grüne fordern immer noch dasselbe wie letzte Woche. Ist auch beliebig erweiter- oder kürzbar.

Interessant ist auch die Infographik, nach der der ORF 2007 im Vergleich zu 2006 in allen Infosparten (ZIB, Thema, Offen gesagt etc) um ca 10%, aber tw auch mehr, Marktanteil verloren hat.

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Eigentlich ist meine Befreiung ja schon aus.
Allerdings hat sich die GIS nicht gerührt bei mir. Und angemeldet ist mein Fernseher. Die Gebühr ist hoffentlich keine Bringschuld?

Mittlerweile sind, schreibt der Standard, 4 Personen beim VfGH, weil sie keinen Decoder haben und daher nicht ORF schauen können und daher auch nicht zahlen wollen.
http://derstandard.at/?id=3187041

Ich muss zugeben, ich finde es unter aller Nutztier, dass man da diskutieren muss. Wer nicht schauen kann, muss nicht zahlen. Was braucht's da den VfGH?

Haltet mich bitte über Ergebnisse auf dem Laufenden, sofern ich sie verpasse.

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dejost wrote:Ich muss zugeben, ich finde es unter aller Nutztier, dass man da diskutieren muss. Wer nicht schauen kann, muss nicht zahlen. Was braucht's da den VfGH?
Ich stimme dir da voll und ganz zu.

Allerdings sehe ich natürlich das faktische Beweisproblem:

1.) Wie stelle ich fest, ob ein Fernseher einen Decoder hat (Fernsehern mit eingebautem DVB-T Decoder siehst du diesen ja meist nicht an).

2.) Wer sagt mir, dass ich im Ort XY in der Straße Z wirklich keinen Empfang hab? zB Wenn ich meine Antenne absteck, hab ich auch keinen Empfang. Und theoretisch reicht ein Kleiderhaken als Antenne.

3.) Wenn ich einen PC hab, wie findet man einen DVB-T USB Stick, den man jederzeit abziehen kann (wenn es ein Laptop ist, kann ich ja sogar den verräumen)!

Du siehst hier stellt sich dann sehr wohl ein Vollzugsproblem zu den anderen bisherigen Problemen (zB kein Zutrittsrecht durch die GIS).
--Harald
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Post by dejost »

harald wrote: Allerdings sehe ich natürlich das faktische Beweisproblem:

1.) Wie stelle ich fest, ob ein Fernseher einen Decoder hat (Fernsehern mit eingebautem DVB-T Decoder siehst du diesen ja meist nicht an).
das gibt's natürlich immer, weil ein kleiner fernseher ist auch schnell verschwunden.
ist aber generell die gretchenfrage der gis meiner meinung nach.
2.) Wer sagt mir, dass ich im Ort XY in der Straße Z wirklich keinen Empfang hab? zB Wenn ich meine Antenne absteck, hab ich auch keinen Empfang. Und theoretisch reicht ein Kleiderhaken als Antenne.
in den 4 fällen ist das eindeutig:
nur mit digital- ding kann man schauen, weil nicht mehr analog gesendet wird.
die antenne, auch wenn kleiderhaken, wandelt das digitale signal ja nicht um in analog.
bei behauptetem empfangsproblem hast du natürlich recht.

3.) Wenn ich einen PC hab, wie findet man einen DVB-T USB Stick, den man jederzeit abziehen kann (wenn es ein Laptop ist, kann ich ja sogar den verräumen)!

Du siehst hier stellt sich dann sehr wohl ein Vollzugsproblem zu den anderen bisherigen Problemen (zB kein Zutrittsrecht durch die GIS).
Ich fürchte eben, genau vor dem Hintergrund wird das ganze bald mit Beweislastumkehr oder ähnlichen Nettigkeiten ablaufen.

Wie ist das mit dem Zutrittsrecht genau?
Erst bei begründetem Verdacht auf eine Abgabenverkürzung? Weißt du noch, wie das war?


Was Neues habe ich auch:

http://orf.at/ticker/280061.html

Ein halbes Dutzend französischer Fernseh- und Radiosender streikt, weil Sarkozy eine Werbeverbot bei öffentlich-rechtlichen durchsetzen will.
Das Verbot drohe den öffentlichen Rundfunk zu "destabilisieren", erklärte die Gewerkschaft CGT.
Mehr Infos liefert der ORF nicht. Es geht hier wohl um befürchtetee Personalabbau. Weiß wer wie das mit dem GIS- Pendant in F ist?

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Nachtrag zum Streik in F:

http://derstandard.at/?id=3223810
Nun befürchtet die Linke, dass Sarkozy die eher „kritische“ Berichterstattung von France-Deux und France-Trois sabotieren möchte, indem er ihnen die Mittel entzieht.
Der Aktienkurs von TF1 war stark in die Höhe geschnellt, als Sarkozy das Ende der staatlichen TV-Werbung ankündigte. Die politischen Gegner des Staatschefs hegen den Verdacht, dass dieser TF1 für seinen in letzter Zeit sehr regierungsfreundlichen Kurs belohnen will. Dies umso mehr, als TF1-Eigner Martin Bouygues ein Taufpate von Sarkozys Sohn ist.
Hm... ist es jetzt ein Trost, dass es anderswo auch nicht ganz durchschaubare Netzwerke - vielleicht oder auch nicht - gibt, bei denen die Mehrheit der Wahlberechtigen durch die Finger schaut?

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Das Niveau von orf.at zeigt sich bei Newsartikeln (wirklich) wie folgendem
Erfunden wurde das ausgezeichnete Getränk in Bad Aussee und von dort tritt es seinen Siegeszug in die Welt an.
Magnesium entspannt die Muskeln, das Blut zirkuliert dadurch besser durch den Körper. Die Pflanzenmischung aus Brennnessel, Aloe Vera, Ginko und Ginseng filtert das Adrenalin aus dem Blut, man merkt dadurch sofort die Entspannung. Und die Nervenzellen werden durch den Vitamin B-Komplex auf weitere Belastungen vorbereitet
etc etc

Alles aus einem "Bericht" von der orf.at Startseite. Dann noch Hinweise, dass der Erfinder in Bad Aussee wohnt und dass das Trinken einen Preis gewonnen hat usw. Keine bezahlte Webreeinschaltung oder so, da reicht's wahrscheinlich wenn man den Redakteur gut kennt.

Weniger schlimm ist ein heute erscheinender Artikel über WiiFit. Das erscheint am 25. April. Die FuZo beschränkt sich aber darauf, das Produkt zu beschreiben, dass es ua "ausgezeichnet" sei steht nicht da.

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Post by dejost »

Nach diversen Gerüchten, ob Frau Turnschuh nicht zu Puls4 wechselt, vermutlich weil sie beim ORF immer nur präsentieren durfte, sonst aber nicht Verantwortung tragen, wechselt sie jetzt in "Polittalk".

Nun, frühere Gehversuche Fr Turnschuhs haben ja schon demonstriert, dass sie überhaupt nichts entgegenzusetzen hat, wenn ein PolitikerIn Fragen nicht beantwortet, ausfällig wird oder einfach im Vergleich viel zu viel Redezeit hat.
Auch wenn ich ihr durchaus zugestehe (oder eigentlich hoffe), besser werden zu können, so vermute ich mehr, dass das ein Versuch ist, sie nach und nach abzusägen...

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Post by harald »

dejost wrote:Fr. Turnschuh
Gehört ja fast in den Promotion Teil, aber Otto ist am 1. und 2. Mai in der Stadthalle! :P :)
--Harald
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Post by Der Alchemist »

Zuerst das Positive: Heute bereitet uns der ORF ein schönes Programm. Am Einser der DonnerDorfer sowie WillkommenSter&Grissemann. Am Zweier eine interessante Dokumentation.

Jetzt das Problem: Obiges läuft natürlich gleichzeitig.

Aber die eigentliche "Leistung" ist die optische Qualität der Internetwiedergabe zweier Ausschnitte des Dokufilms:
http://tv.orf.at/program/orf2/20080327/439491601/247206

Wär' ich der ORF, mir wär's zu peinlich.
Gnothi seauton. Kai genoio, hoios essi.

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Post by harald »

Donnerstalk ist ja sehr ok wegen Maschek, aber Willkommen ist eigentlich nur mies, find ich. Und da steh ich nicht ganz alleine da, sie sollten lieber wieder den SongContest kommentieren (und/oder die EM)
--Harald
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Post by Der Alchemist »

Harald wrote:Willkommen
Bei mir zählt's momentan zu meinen Lieblingssendungen.

Andererseits kenn' ich Manche, die obiges Duo überhaupt nicht mögen.

Ist halt Geschmacksache.
Gnothi seauton. Kai genoio, hoios essi.

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Post by harald »

Song Contest war ja supa kommentiert, nur die ORF Sendung sagt mir überhaupt nicht zu.
--Harald
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Post by Der Alchemist »

I. Die Song-Contest-Kommentierungen waren genial. :D


II. Auf der ORF-Science-Seite stehen in letzter Zeit mehr Schrottartikel als Wissenschaftsbeiträge.

Das Auflisten von Beispielen erspare ich uns lieber.
Gnothi seauton. Kai genoio, hoios essi.

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Post by dejost »

Früher war ich auch ein fleißiger Song Contest Hörer und Seher.
Jetzt ist er mir ziemlich wurst...

science.orf.at lese ich aus genau solchen Gründen seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr.

Jedenfalls, ich gebe zu es ist zwar kleinlich, aber trotzdem:

Heutige Schlagzeile auf orf.at (und zwar nicht so eine "Letzte Meldung" die mutmaßlich unter großem Zeitdruck onlinge gestellt wird):
U-Auschuss: Erst Zeugen erst in drei Wochen

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Heut' gibt's ein Interview mit Programmdirekter Lorenz im Standard.
Genau, das ist der, der gesagt hat, er hafte persönlich für Mitten im Schmachten. Wobei er in dem Interview sagt, er hat hundert Projekte gemacht, und nur weil 2, 3 scheitern, muss er ja nicht zurücktreten. Oder so.

Drunter postet ein Userlein, dass Nachrichtensprecherin Lou Lorenz seine Tochter sei (so wie auch Stefan Gehrer ein Sohn ist)! Ob's stimmt, weiß ich nicht. Aber ich kann es mir erstens vorstellen und zweitens, ein bisschen Familienähnlichkeit ist schon da.

Aber eigentlich geht's mir ja um Ex- ORF- Moderatorin, Ex- HPM- Mitstreiterin und Ex- Resetarits- Ehefrau Karin R.

Die hat nämlich eine eigene Petition gegen die Gebührenerhöhun gestartet
:arrow: http://www.gebuehrenzahler.at

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Post by dejost »

Manche Sachen muss man gar nicht mehr kommentieren und kann sie gar nicht mehr persiflieren (von standard.at)
Anspruch ist eine Definitionsfrage. Das beweist auch der neue Bericht des ORF an den Nationalrat, wie er 2007 seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllte. Nicht zufällig muss der ORF den Bericht jeweils bis 1. April liefern.

Der ORF hat "jedenfalls in den Hauptabendprogrammen (20-22 Uhr) in der Regel anspruchsvolle Sendungen zur Wahl" zu stellen. Sagt das Gesetz seit 2001.

Zwei Musterwochen 2007 hat der ORF ausgewählt, um den Anspruch im Hauptabend nachzuweisen. Die erste gewiss zufällig vor der Programmreform vom 10. April und ebenso zufällig mit der Oper "Die Regimentstochter" am Sonntag.
Ganz zufällig die eine Oper im Hauptabendprogramm.

Es kommt aber noch wesentlich besser:

Anspruchsvolle Programme laut Bericht samt Begründung:
# "Millionenshow": ORF-Begründung - "In der Fachwelt anerkanntes Unterhaltungsformat mit starkem Österreichbezug, das zur Förderung der Volks- und Jugendbildung beiträgt."
Der ORF weiß offensichtlich nicht, dass Assinger die Melonenshow moderiert.
# Länderspiel Österreich - Frankreich: "Sportberichterstattung auf hohem Niveau; fördert das Interesse an aktiver sportlicher Betätigung."
Sportberichterstattung förder in mir nur das Interesse, die Glotze abzudrehen. Und seit wann hat SPortberichterstattung am ORF irgendein Niveau, geschweige denn ein hohes?
# "Pfarrer Braun": "In der Fachwelt anerkanntes Unterhaltungsformat."

# "Dancing Stars": "Aufwändige Tanzshow mit österreichischen Stars; fördert das Interesse des Publikums an Standard- und Gesellschaftstänzen."

# "Wetten, dass ..?": In der Fachwelt anerkanntes Unterhaltungsformat, teilweise mit Österreichbezug; Koproduktion (ZDF)."
Der Österreichbezug wird wohl dadurch hergestellt, dass Gottschalk Anti- Österreich- Witze macht.
# "Troja", "Last Samurai": "Mehrfach für den Oscar nominierter Unterhaltungsfilm."

# "Rom" (Serie): "In der Fachwelt anerkannte Serie; trägt zur Förderung der Volks- und Jugendbildung bei."

# "Dr. House": In der Fachwelt anerkannte, mehrfach ausgezeichnete Ärzteserie".
Gerade noch, dass sie nicht schreiben, dass auch House zur Förderung der Volks- und Jugendbildung beiträgt. Schließlich kann man dort lernen, wie man ein widerlicher, arroganter Misanthrop ist und trotzdem gemocht wird.

Im Übrigen, aber ich habe das zugrunde legende Dokument nicht gelesen und vertraue deswegen auf den Standard, sagt auch keiner, um was für eine Fachwelt es hier geht. Offensichtlich um die, die die Quoten aber nicht den Anspruch misst.

harald
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Post by harald »

@Dancing Stars: Das Argument stimmt (leider?), der Elmayer ist so gut besucht wie nie zuvor!

@Wetten Dass..?: Hab mich eh schon gewundert, warum das in letzter Zeit so oft in Ö war (immerhin 2x in den letzt 4-5 Sendungen)

@Dr. House: Wie bei allen Medizinserien gibt es da wenig richtiges und eine Menge falsch(verstanden)es (hat mir meine Schwester bestätigt, und die sollte das ja wissen). Ich find die Serie einfach genial, weil sie mich sehr an die Sherlock Holmes Geschichten erinnern, die ich sehr gern gelesen hab!

Beispiele: Er erkennt Dinge aufgrund seiner Aufmerksamkeit, auf die sonst keiner kommt. Er nimmt Drogen! Seine Hausnummer ist 221b. Daher geh ich auch davon aus, dass diese Parallelen voll beabsichtigt sind. Hab aber noch nicht alle Folgen gesehen, da könnte es noch mehr Parallelen geben.
--Harald
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Der Alchemist
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Post by Der Alchemist »

> Assinger: Ich mag in.

> Troja & Last Samurai: Durchschnittliche Action/Adventure mit bekannten Gesichtern ... Also das Übl(ich)e halt.

> Länderspiele: Mag ich.

> Pfarrer Braun: Ottfried Fischer ist Geschmacksache. Ich persönlich finde ihn ok. Und die genannte Serie ist recht witzig gemacht.

> Dr House: Da haben mir stets die Vorschauen gereicht. Unsympathler gibt's im RL genug.

(Sherlock Holmes ist übrigens im Gegensatz zum House eine sehr sympathische Figur! Ich liebe seine Geschichten und einige der Verfilmungen. Leider werden mir Letztere von ORF und ATV kontinuierlich vorenthalten.)

OffTopic: Gerade wurde auf FM4 ein Interview zum Thema Datenschutz mit (dem sich leider von einigen Freunden schon vor Längerem abgekapselt habenden) Kollegen Anton Chilly Geist gebracht.
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harald
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Post by harald »

@Dr. House: Vorschauen sind gefährlich. Ich finde die geben die Serie nicht richtig wieder. Er mag zwar oberflächlich betrachtet als Unsympathler dargestellt sein. Wenn es dann aber um sein Metier oder wichtige Entscheidungen geht, so trifft er doch immer die auch moralisch richtige Entscheidung.

Ich finde zB dieses Zitat sehr bezeichnend:
"Was wär' Ihnen lieber: ein Arzt, der Ihnen die Hand hält während Sie sterben, oder einer, der Sie ignoriert während Sie gesund werden? ... Ganz besonders ätzend wäre natürlich ein Arzt, der Sie ignoriert während Sie sterben."
Es ist der ständig aufgezeigte Widerspruch, der diese Serie interessant macht.

So wirft eine Mutter ihm vor, wie er sich denn um ihren Sohn kümmern und ihn heilen könne, wenn er zu Mittag in der Cafeteria sitzt. Und so offensichtlich berechtigt dieser Vorwurf zu sein scheint, so ist er über den Zustand des Sohnes besser informiert als die, die zeitweise beim Sohn vorbeischauen.

Man könnte es auch so umschreiben: Er ist Egoist zum Selbstschutz. Der Mensch in ihm kommt immer zum Vorschein, wenn es angebracht ist. Aber gerade dieser Egoismus sorgt für die witzigsten und gleichzeitig zum Nachdenken anregendsten Szenen!

Abre ich glaub, hier bin ich wohl der Einzige, der von der Serie fasziniert ist.

Und weil wir gerne die Musikindustrie bashen, muss dieses Zitat auch noch sein:
House: "Glauben Sie, es wird von allein rauskommen?"
Patient: "He?"
House: "Es ist was größeres, größer als ein Brotkorn. Es wird nicht von alleine rauskommen. Bei Kleinkram ist es kein Problem, es wird schön leicht verpackt und dann macht es plopp. Bei größeren Sachen reißt man sich was ein und da hört, medizinisch gesprochen, der Spaß auf."
Patient: "Woher wussten Sie das?"
House: "Sie warten hier schon eine halbe Stunde und haben sich nicht hingesetzt. Sie haben mir nicht gesagt, was es ist, das sagt mir, dass es was Peinliches ist. Auf dem Arm haben Sie ein Vögelchen tätowiert, das sagt mir, dass Sie eine hohe Peinlichkeitstoleranz haben. Deswegen tippe ich nicht auf Hämorrhoiden."
~ Schweigen ~
House: "Ich bin seit 20 Jahren Arzt, Sie können mich nicht überraschen."
Patient: "Ehm, es ist ein MP3-Player."
House: "... Ist es ... ist es wegen der Größe, oder der Form, oder ist es wegen der wummernden Bässe?"
Patient: "Ehm... und was machen wir jetzt?"
House: "Ich werde warten."
Patient: "Auf was?"
~ House verlässt Behandlungszimmer ~
House: "Ok es ist drei Uhr, ich verschwinde. Würden Sie Dr. Cuddy sagen, da ist ein Patient im Untersuchungszimmer 2 und die Musikindustrie will eine Überprüfung auf illegale Downloads."
@Chilly: Was hat der mit Datenschutz am Hut?
--Harald
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Der Alchemist
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Post by Der Alchemist »

Harald wrote:@Chilly: Was hat der mit Datenschutz am Hut?
So genau weiß ich das eigentlich auch nicht. Ist wohl ein Teilaspekt seiner Elektronik-und-Recht-Tätigkeit beim Schweighofer. Stichwort Überwachungsgesellschaft.
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dejost
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Post by dejost »

Nachdem sich der orf jetzt mal eine Runde selbst beweihräuchern durfte, von wegen wie toll er ist, kommt jetzt eine unabhängige Meinung dazu (alles vom standard.at geklaut), nämlich die Programmanalyse der Medienbehörde:
ATV zeigt doppelt soviele "fernsehpublizistische Sendungen"
Ok, wenn man bedenkt, was ATV da so zeigt, ist das noch kein Mangel.
Noch niedriger als in der Untersuchungswoche dürften inzwischen auch die Eigen- und Auftragsproduktion von ORF 1 ausfallen: "Mitten im Achten" lief in der beobachteten Woche noch, tut das aber seit Juni 2007 nicht mehr. Schon diese 27 Prozent von ORF 1 liegen auf dem bescheidenen Niveau von ATV und den kleinen deutschen Privatsendern Vox und RTL II.
Der zweite TV-Kanal des Küniglbergs zeigt zwar mit 40 Prozent weniger Unterhaltung als ORF_1 und etwa soviel wie die öffentlich-rechtliche ARD (41 Prozent), ist aber "stärker unterhaltungsorientiert" als RTL.
Verbraucherthemen, Gesundheit und Psyche aber blieben – trotz einschlägigem Programmauftrag – "auch 2007 deutlich zurück": So wenig aus diesen Gebieten habe kein anderes untersuchtes Programm in Österreich, Deutschland und der Schweiz – außer Kabel 1.
Naja, ok, ist eigentlich nicht so arg, was da rausgekommen ist.

Also zurück zu Frau Turnschuh, die ja jetzt Im zentrum offen gesagt oder wie das heißt, "moderiert". Wobei sie eben nicht sehr moderierend wirkt. Mehrmals ist sie kläglich gescheitert, Durcheinanderreden, Unterbrechen zu verhindern, konnte niemanden auf die Frage hinführen, Spectabilis Mayer ist völlig untergegangen (was ihm aber wahrscheinlich recht egal war).
Besonders deutlich hat sich das dann gegen Ende der Sendung gezeigt, als Klubobmann Schüssel zu einem Monolog angesetzt hat (der wesentlich sinnvoller war, als fast alles, was St. Rache und Westi an diesem Tag gesagt hatten), ohne dass er dran war und obwohl er schon 20% mehr geredet hatte als jedeR andere + Spectabilis. Von Turnschuhs zaghaften Versuchen, ihn drauf aufmerksam zu machen, hat er sich nicht mal ablenken lasen und seine Rede in aller Ruhe zu Ende gehalten.

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Post by Der Alchemist »

Habe mir gerade die neue ORF-Show 1 gegen 100 mit Klaus Eberhartinger angeschaut. Leider eher reißerisches Sendekonzept (made by Entenmol, wer sonst), tendenziell langweilige Kandidaten, Eberhartinger allerdings ok.

Bedenklich war, dass die Frage, welche Institution die Adresse http://www.hofburg.at verwendet, bei den Auswahlmöglichkeiten Bundeskanzler, Parlament und Bundespräsident manchen Personen zu schwer fiel ...
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Post by dejost »

Besondere journalistische Höhen erklimmt der orf anläßlich der Berichterstattung über den Zusammenstoß Schnellzug ICE - Schafherde.
23 verletzte Passagiere
Ein ICE-Schnellzug ist am Samstagabend in der Nähe der deutschen Stadt Fulda in einem Bahntunnel in eine Schafherde gerast und entgleist. Von den 170 Fahrgästen wurden laut Bundespolizeidirektion Koblenz 25 verletzt.
Weiter unten heißt es dann auch, dass alle 20 Schafe beim Zusammenstoß getötet wurden, aber auch unter Hinweis auf eine Zeugin
"Erst sah man nur eine Fleischmasse, später erkannte ich tote Schafe, halbtote Schafe, ein paar haben auch noch gelebt und mich angesehen."
Gerade bei Ungkücksfällen mag es ja oft so sein, dass sich die Quellen und damit verschiedene Artikeln widersprechen. Aber gleich im selben Artikel?

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Gestern gibt es einen Artikel auf ORf.at, demzufolge im Jahre 2002 britische Marine- Anfänger ein Atomuboot im Rahmen einer Übung auf Grund gesetzt haben, und dies erst jetzt bekannt gegeben wurde.

Heute wurde das ganze zur Riesenschlagzeile aufgeblasen, und weil die Wahrheit nicht reißerisch genug gewesen wäre, lautet die Schlagzeile
"Marineschüler versenkten (!) Atom- U- Boot"

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Post by Der Alchemist »

Zur Zeit freut sich der Alchemist bekanntermaßen auf ein in Ö und CH stattfindendes Sportgroßereignis (habe das gestrige 1:1-Spiel recht schön gefunden; irre, wie laufstark die Nigerianische Mannschaft war) und daher hat er heute Mittag den ORF aufgedreht, um die Hickersberger-Konferenz zur Teamauswahl anzugucken. Um's kurz zu machen, es war die mieseste PK, die ich je gesehen habe. Der ÖFB-Pressereferent besaß die Holprigkeit eines Ziegelsteins, die ORF-Redaktion hat SÄMTLICHE eingeblendete Grafiken vollends versaut, ein paar Nebeninterviews wurden mit wackeligen Handkameras gefilmt (sind denen alle Steadycams abhandengekommen?), ... Liste ließe sich fortsetzen.

Ich werd' mich trotzdem weiter auf die EM freuen.
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Es schlagzeilt orf.at
Honda nimmt Produktion von Null-Emissionen-Auto
Weitere Kommentare überflüssig, offensichtlich sind alle Redakteure und sonstigen damit beschäftig, herauszufinden, wie man Cordoba richtig schreibt und welches von den ca 10 Cordobas eigentlich gemeint ist.

Achja, richtig hätte es nimmt ... auf heißen müssen, und das Auto ist nur dahingehend emmissions- neutral, als es mit Wasserstoff fährt und daher (theoretisch) nur Wasserdampf und Sauerstoff ausstoßen sollte. Und übrigens, da sich der ORF da unklar ausdrückt, Wasserdampf ist schon ein Treibhausgas, nur der vermehrte Ausstoß des selbigen soll das Weltklima nicht (nachteilig) beeinflussen.

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Bank Austria: Ermittlungen wegen Geldwäsche
Tja, die erste Assoziation mit der Schlagzeile ist wohl, die BA hat Dreck am Stecken. Doch wer den Artikel liest sieht, mitnichten.
Es geht nur um irgendeinen Kontoinhaber der BA, der da halt mutmaßlich Schweinereien macht. Die BA bedankt sich sicher für die negative Werbung. Vielleicht schrieb ihr ja der Verantwortliche zurück
"There is no such thing like bad publicity". Wobei, andrerseits, wer solche Schlagzeilen schreibt, kann wohl kein Englisch...

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Im Herbst präsentiert uns der ORF einee ganz neuen, unverbrauchten, innovative Idee. Ein revolutionäres Format.

Starmania 4!

Die Standartposting sind treffender, als das was ich dazu sagen könnte:


[quote="c-o-d-e]Derselbe Lorenz...[der Programmdirektor, der die Ankündigung gemacht hat] ... der noch vor seinem Amtsantritt gemeint hat, man müsse in der Unterhaltung 'völlig neue Wege' gehen. Hintergrund der Aussage war damals die angesprochene Seichtigkeit des U-Programmes unseres öffentlich-rechtlichen Senders. Jetzt von einer logischen Konsequenz zu sprechen, ist natürlich nur noch ein Hohn. Für wie dumm halten uns die da oben?[/quote]
Gunslinger wrote:"In der vierten Staffel der ORF-Erfolgsproduktion werden ab 17. Oktober wieder Österreichs vielversprechendste Gesangstalente gesucht."

.... aber nicht gefunden!
futurezonez wrote:aufg'wärmte sachen als blutaufgefrischtes zu titulieren bedarf einer gewissen chuzpe.
Bitches Brew wrote:wird auch zeit,
dass der orf als öffentlich rechtlicher sender wieder seinem kulturauftrag nachkommt.
George Harrison wrote:Super Danke. Wieder viel Zeit zum Lesen. Meine Buchhändlerin kann sich jetzt schon freuen.
beiddenker wrote:Naja, der ORF schafft es und grabt sich mit seinem Niveau durch bis China ...
Achja, es ist noch nicht ganz klar, wer dieses Ereignis moderieren soll. Im Forum waren Vorschläge ua Hickersberger, Hansi Hinterseer und Miriam Weichselbraun. Was am schlimmsten wäre, darf sich jedeR selber aussuchen.

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Was am schlimmsten wäre, darf sich jedeR selber aussuchen.
Wenn ich mich unbedingt entscheiden muss, such' ich mir Hinterseer als den Schlimmsten aus. :shock:
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